Dienstag, 21. September 2010


Abt. Steuersenkung - heute: Profiteure profitieren


Dani Schindler von der BaZ hat freundlicherweise nachgerechnet, wer eigentlich profitiert von dem Steuergeschenk, das ex-Wirtschaftslehrer, jetzt Volkswirtschaftsdirektor Brutschin und Finanzdirektorin Herzog durchgewinkt haben. Schindler erklärt den Gewinnsteuersatz: Der beläuft sich auf 9% plus...

Die zweite Stufe ist von der Ertragskraft abhängig. Konkret geht es um die Eigenkapitalrendite, das Verhältnis von Gewinn zu Kapital. Ein Beispiel: Beträgt das steuerbare Kapital zwei Millionen und der Reingewinn 50'000 Franken, beträgt die Rendite 2,5 Prozent (50'000 geteilt durch zwei Millionen). Die 2,5 Prozent werden zu den neun Prozent Sockelsteuersatz addiert. Im Beispiel beträgt der Steuersatz also 11,5 Prozent. Der maximale Steuersatz von derzeit 22 Prozent kommt nicht zum Tragen. Das Beispiel verdeutlicht, dass von einer Senkung des maximalen Gewinnsteuersatzes ertragsstarke Unternehmen, etwa Banken, mehr profitieren als das weniger rentable Kleingewerbe. Rund 18 Prozent der Basler Firmen bezahlen den maximalen Steuersatz – und den grössten Teil der gesamten Gewinnsteueraufkommens. Im Jahr 2006 waren dies 98 Prozent der gesamten Gewinnsteuern von damals 676 Millionen Franken. 2009 betrugen die Einnahmen rezessionsbedingt und wegen der Steuersenkung von 24,5 auf 22 Prozent noch 596 Millionen Franken.
Das heisst: Vier von fünf baselstädtischen Firmen haben genau nichts von der Steuersenkung. Weil ihre Eigenkapitalrendite - über den Daumen gepeilt - kleiner ist als 13%. 13 + 9 wären das Maximum von 22%, das nur 18% der Firmen bezahlen. Kleine und mittlere Unternehmen haben nichts oder fast nichts von dem Steuerdeal. Wer profitiert, sind jene, bei denen die Gewinne sowieso schon sprudeln, die Eigenkapitalrendite darum hoch ist und die darum den Maximalsatz zahlen. Die Millionen, die diese hochrentablen Betriebe weniger Steuern zahlen, landen direkt im Portemonnaie der Eigentümer und der Kader. Hätten Brutschin / Herzog den Sockelsteuersatz von 9% gesenkt auf z.B. 8% oder weniger, dann hätten alle Betriebe profitiert, ob gross oder klein, ob knapp- oder hochrentabel. Im Modell "Bruzog" hingegen profitieren nur die Profiteure.

Und warum tun eigentlich alle so erstaunt über das, was die da verkünden? Schon vor genau einem Jahr gab Eva Herzog genau diese Marschrichtung bekannt:

Der maximale Gewinnsteuersatz bei den juristischen Personen soll für die Steuerperiode 2011 um ein halbes Prozent auf 21.5% gesenkt werden. Weitere Teilsenkungen des maximalen Satzes um jeweils 0.5% sollen gestaffelt folgen. Diese Schritte werden an klare Bedingungen geknüpft, welche an das reale Wirtschaftswachstum und die Nettoschuldenquote gekoppelt sind.
Was die drei Nasen von den Wirtschaftsverbänden da an der Medienorientierung überhaupt gesucht haben, ist schwer nachzuvollziehen. Die waren so notwendig wie ein Kropf. Wollten die sich einfach nicht widerstandslos rechts überholen lassen vom Duo Brutschin / Herzog? Brauchten die zwei einfach drei nützliche Idioten als bürgerliche Deckung, die vor der Kritik aus den eigenen Reihen schützt?


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Abt. Wohin mit dem Naturhistorischen Museum?


Das Gerippe muss zügeln und weiss nicht wohin

Eines sei gewiss, teilt die Basler Regierung heute mit: Das Naturhistorische Museum Basel muss weg:

Für das Naturhistorische Museum Basel soll aus räumlichen und betrieblichen Gründen in zehn bis fünfzehn Jahren ein neuer Standort gesucht werden. Diesen Grundsatzentscheid hat heute der Regierungsrat getroffen.
Doch wohin mit all den ausgestopften Tieren, Skeletten, Käferpräparaten, Labors und Ateliers, wohin mit den Millionen an Objekten, die eingelagert sind? Auf diese Frage weiss die Regierung keine Antwort. Denn die Heuwaage, die vom scheidenden Kulturabteilungsleiter Michael Koechlin als Ersatzstandort favorisiert worden ist, kommt nicht in Frage:
Nicht mehr im Vordergrund steht dabei die Heuwaage: Sollte sich im Zuge der Zonenplanänderung die Bebaubarkeit des Areals Heuwaage für eine Nutzung im öffentlichen Interesse ergeben, würde dem Projekt Ozeanium der Zoo Basel AG der Vorzug gegeben.

Ein synergetisches "Haus der Naturen" dürfte es also nicht geben, obschon der Zolli neuerdings von Kanton Basel-Stadt als eine Kulturinstitution behandelt wird.

Das Museum dürfte frühestens in zehn bis fünfzehn Jahren an einem neuen Standort wiederauferstehen. Dennoch sind dringliche Überbrückungsmassanahmen nötig, wie die Regierung schreibt:

Unabhängig vom Standortentscheid müssen möglichst bald neue Präparatorien und Werkstätten im Naturhistorischen Museum geschaffen werden, weil die bisherigen Einrichtungen den Hygiene- und Sicherheitsvorschriften nicht mehr entsprechen. Die neuen Werkstätten werden auch dringend benötigt, um die mit Spritzasbest belasteten Museumsräume zu sanieren.
Nun ja, billig dürfte das nicht werden. Aber vielleicht könnten wir ja bei der Standortsuche behilflich sein?

Wo soll das neue Naturhistorische Museum Basel zu stehen kommen?

Ergebnis

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Abt. Ausgegrabenes aus Eretria


Was ist das auf diesem Bild hier, das so gülden glänzet?

Jawohl! Es handelt sich um einen Büstenhalter. Ein klassisch-antikes Modell aus Eretria (das ist eine Stadt in Griechenland und NICHT ein Land am Horn des afrikanischen Kontinents). Ausgegraben wurde diese edle Teil von Schweizer ArchäologInnen, die seit den 1960er-Jahren dort am Buddeln sind.

Zusammen mit dem Nationalmuseum in Athen präsentiert nun die Schweizerische Archäologische Schule im Antikenmuseum Basel (UND Sammlung Ludwig, so heisst das Haus offiziell) unter dem Titel Eretria einen Überblick über die Grabungsarbeiten der letzten vierzig Jahre. Herausgekommen ist eine schmucke Ausstellung, die für einmal nicht mit den berühmten Glanzstücken, sondern u. a. mit antiken Alltagsobjekten jenseits von Sparta, Olympia und Athen sowie mit einem Einblick in die Stadt der heute Lebenden zu überzeugen vermag.

Tagesschau vom 26.04.2010

So hatte die Tagesschau des Schweizer Fernsehen über die erste Station der Ausstellung im Nationalmuseum in Athen berichtet.


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Abt. BaZille des (gestrigen) Tages


BaZ Da Niklaus anscheinend Johanns zweiter Vorname ist, mag es nur ein BaZilleli sein, irritierend bleibt die Niklausisierung des FDP-Bundesratskandidaten aber doch, wie unser gmerkiger Aussenposten in Arlesheim richtig feststellt.


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Abt. Keintunnel CH
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