Dienstag, 27. April 2010


Abt. Mikropolitik - heute: Basels Wachstum


Wohin soll Basel wachsen? vlnr.: Christoph Koellreuter, Direktor und Delegierter metrobasel; Christian Schneider, Präsident der Basler Familiengartenvereine; Gesprächsleitung: Patrick Marcolli, Ressortleiter Basel-Stadt, Basler Zeitung; Hans-Peter Wessels, Regierungsrat Basel-Stadt, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements ; Jost Müller, Geschäftsführer WWF Region Basel;

Eigentlich ist es ganz einfach. Big Pharma weiss, dass "Gesundheit" auf Jahrzehnte ein Wachstumsmarkt bleibt. Steuertechnisch und weil man schon mal da ist, macht es Sinn, einige zentrale Dienste in Basel zu belassen und sogar auszubauen. Damit die anspruchvollen, gut bezahlten MBA-Träger ans Rheinknie kommen, um das Wachstum zu realisieren, muss die alte Stadt unter's Messer. Das Schnittmuster kommt aus Berlin, New York, Shanghai und - ja auch - Zürich. Weniger Staub, weniger Kleinteiliges, mehr Stahl und Glas, grössere Bewegungen, ausladendere Gesten. Das internationale Personal will während des temporären Aufenthalts an der Nordwestecke von Helvetistan dieselben Annehmlich- und Bequenmlichkeiten, wie sie an den bereits abgehakten Karrierestationen schon Standard waren. Verpackt in Worthülsen wie "Standortkonkurrenz", "Wettbewerbsfähigkeit" und "Globalisierung" gibt Big Pharma im Kostüm von "metrobasel" darum den Takt vor. Und irgendwie kommt das der ansässigen Generation von in den letzten Jahren zu Amt und Würden und Erfolg gekommenen grad zupass. Operativ ist metrobasel Christoph Koellreuter und im Hintergrund Georg F. Krayer. Koellreuter ist der grosse Einflüsterer in der Region, was raum- und verkehrsplanerische Entwicklungen betrifft (u.a. Herzstück Basel: z.B. U-Bahn unter der Stadt). Unter anderem bei der baselstädtischen Regierung. Das Baudepartement leitet Hans-Peter Wessels. Wessels "arbeitet damit, worauf er Zugriff hat" (O-Ton heute Abend). Zugriff hat er für Neubauten - infolge Sonderrechten - kaum auf Bahnareale, obwohl da auch noch Entwicklungsreserven schlummern... Zugriff hat er eigentlich leicht auf Familiengartenareale. Wäre da nicht die Initiative der Familiengartenvereine. Die liegt irgendwie quer zum koellreuterschen (et al.) "Masterplan". K. schüttelte heute Abend unverständig den Kopf, als kurz das Thema aufkam, wie weit entfernt denn ein Ersatzgarten sein dürfe. Solche Details schienen ihn förmlich anzuekeln. Er sei sehr beeindruckt, wie sensibel sich Wessels um die Frage kümmere, meinte er später ausweichend auf die Aufforderung, jemandem mit Familiengarten in die Augen zu schauen und zu sagen: "Dein Garten kommt weg!" Natürlich ist im Detail alles komplexer. Und teils wohl auch anders. Die Szenekenner wissen sicher und hoffentlich alles besser. Und garantiert ist es gegenüber dem Umgangston, wie er vielleicht vor 30 oder 40 Jahren in Sachen Stadtplanung herrschte, bereits ein Fortschritt, dass solche Veranstaltungen, wie heute Abend in der Mitte, überhaupt stattfinden. Aber in der Sache hat sich kaum etwas geändert. Die Maschine hat immernoch dieselbe Fahrtrichtung und dieselbe Mechanik. Nur ist sie besser gefedert. Und das Personal an den Schalthebeln ist - teilweise - sympathischer. Aber, at the end of the day: So what? Beim Bier danach kam die Idee auf, den Metrobaslern etwas entgegenzuhalten wie das Interview Project vom Sohn von David Lynch. Mit den hunderten Leuten, die ihre Gärten verlieren sollen. Eine Bieridee. Vorerst.

NACHTRAG: Damit's nicht untergeht geht im Zusammenhang mit Basel und Wachstum. Die CMS plant auf dem Dreispitz nicht weniger als 143'000 m2 Bruttogeschossfläche für Wohnen! Siehe hier, Seite 4 (update 14.9.: das BVD hat das Dokument von der Adresse entfernt; merkwürdig! Jetzt ist es hier oder hier). Das sind sicher 500 bis 1'000 Wohnungen, schätz ich.


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Abt. Wachstumspläne - heute: Stadt Basel


In einer Stunde im Unternehmen Mitte:

Ein Gespräch über Verdichtung, Umnutzung, Familiengärten und Grünräume» Hans-Peter Wessels, Regierungsrat Basel-Stadt, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements ; Christoph Koellreuter, Direktor und Delegierter metrobasel; Christian Schneider, Präsident der Basler Familiengartenvereine; Jost Müller, Geschäftsführer WWF Region Basel; Gesprächsleitung: Patrick Marcolli, Ressortleiter Basel-Stadt, Basler Zeitung
Und eine Frage hätt ich auch schon für das Podium: Meine Söhne, 10 und 7, bebauen einen kleinen Flecken Land. Mitten in dem Areal, das ihr Herren überbauen wollt. Sagt mir, wie ich meinen Söhnen erklären soll, warum es besser ist, wenn Bagger ihre Blumen und Stachelbeeren zerstören und ihr Beet unter einem Einfamilienhaus verschwindet, als wenn sie dieses bisschen Erde pflegen. Und es soll mir keiner kommen damit, das sei sentimental.


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Abt. Quote of the day - heute: Armin Walpen


Wir müssen mit weniger Mitteln mehr leisten
schreibt der Chef des Chefs des Chefs der Chefin meines Chefs mir im Begleitbrief zum SRG-Defizit.


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Abt. Wir gratulieren - heute: dem Nasobem


Die Buch- und Kaffeebar Nasobem im Gundeli ist mit dem Newcomer-Preis des Schweizer Buchhandels ausgezeichnet worden. Glückwunsch!


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Gedicht des tages


Ich schreibe Reime - Prosa schreib ich keine Obwohl ich gar nicht schlau genug für Lyrik bin

Vom Versmass keine Ahnung, Versformen kenn’ ich keine Und hab mit Dichtern auch nicht viel im Sinn

Trotzdem reim’ ich - Prosa find ich öde Und bin für Lyrik

Letztenendes

Doch zu blöde

(gefunden in meinem alten computer beim datensortieren)


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Abt. Der kleine Unterschied


Link auf tagesanzeiger.ch: www.tagesanzeiger.ch

Link auf bazonline.ch: bazonline.ch

Was nun ist schlimmer: Einen Baselbieter als Basler zu bezeichnen - oder ans Sechseläuten eingeladen zu sein?


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Abt. Clip des Tages – heute: "Born Free" von M.I.A.


M.I.A, Born Free from ROMAIN-GAVRAS on Vimeo.

Am 25. Juni kommt das neue Album von M.I.A raus. Den Clip zum Song "Born Free" hat Romain Gavras gedreht. Der hat schon das Video zu "Stress" von Justice gemacht. via Spex


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Abt. Feedback - heute: "Huerefein gsi, Mane!"


Das sagt Sophie Hunger zu ihrer Band am Ende dieser Performance von "your personal religion": tromboni, was hältst Du eigentlich von Deinem Namensvetter da in dem Video?


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Abt. Die gute Nachricht


Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt teilt mit:

Die Christoph Merian Stiftung und der Kanton Basel-Stadt unterstützen die "Stiftung Haus der elektronischen Künste" und die Infrastruktur des Hauses für elektronische Künste mit einem Beitrag von insgesamt 110'000 Franken (75'000 Franken Startkapital für die Stiftung und 35'000 Franken für die Infrastruktur des Hauses).
Gewisse infamystas freut dies ganz besonders, denn:
Es ist vorgesehen, das Festival für elektronische Künste "Shift", das Forum für neue Medien "plug.in" und das Projekt "Digital Art Store/Digital Collection" in eine zu gründende "Stiftung Haus der elektronischen Künste" zu überführen. Mit den drei Medienkunstaktivitäten ist Basel in diesem Bereich gesamtschweizerisch an der Spitze. Diesen Vorteil gilt es zu nutzen, um ein Kompetenzzentrum zu schaffen, das vom Bundesamt für Kultur als nationale Institution anerkannt und unterstützt wird.
Besonders über das Festival Shift wurde an dieser Stelle ja bereits des öftern berichtet. Und wir werden unsere Leserschaft natürlich ganz uneigennützig weiter auf dem Laufenden halten.


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Abt. Fümoar ou non fumer


Jetzt geht's aufs Ganze: Aus der besten aller Basler Tageszeitung entnehmen wir, dass der Verein Fümoar "die Kriegskasse" füllen möchte. Konkret will der Verein rückwirkend Mitgliederbeiträge einheimsen, um die juristischen Geplänkel mit dem Kanton Basel-Stadt, der das Rauchverbot durchzusetzen versucht, finanzieren zu können.

Verantwortlicher Sekretär und Geldeintreiber: Thierry Julliard

Juristischer Vertreter und mutmasslicher Anwalt des Vereins: Thierry Julliard

Honni soit qui mal y pense! Der Sekretär-Jurist ist sich sicher, dass das Fümoar-Modell bei den Gerichtsinstanzen Bestand haben wird. Nun aber war sich derselbe Jurist schon einmal seiner Sache in aller Öffentlichkeit sicher, nämlich als er gegen die stille Wahl von Regierungspräsident Guy Morin ins Feld gezogen war – vergeblich.


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Abt. Euro-Tanzen


Heute erreichte uns folgende Mitteilung:

"Wir, die Eurodancers aus Zürich, haben dieses Wochenende erfolgreich an den Cheerleading Weltmeisterschaften sowie an den Worlds in Amerika teilgenommen."
Diese Teilnahme war gar nicht so einfach, wie wir weiter erfahren, denn der Vulkan, das Fliegen, Umbuchen und so ...

Nun denn: Weil Cheerleading hierzulande eine Randsportart ist, und wir uns gerne für Randsportarten einsetzen, wollen wir uns allen ein Bild gönnen (auch wenn patpatpat mir wahrscheinlich Sexismus beim Bloggen vorwerfen wird).

Ach ja: Die Frauen aus Zürich erreichten in der Kategorie Pom Dance den 18. und beim HipHop den 23. Platz.


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infamous for 8211 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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Abt. Keintunnel CH
Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
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