Was ein szenischer Einstieg ist, weiss jeder, der mal für die Coopzeitung oder den Beobachter geschrieben hat. Was ein szenischer Ausstieg ist, könnt ihr jetzt auf tagesanzeiger.ch sehen. Dort endet der Live-Bericht von der Pressekonferenz zum Lawinenunglück im Diemtigtal folgendermassen:

Das Lawinendrama hat über dreissig Medienschaffende aus der ganzen Schweiz mobilisiert. Telezüri ist beispielsweise mit fünf Fahrzeugen angereist. Draussen schneit es, man hört Helikoptergeräusche.

Wie der KleinReport meldet, hat Christoph Blocher die "schlingernde" (KR) Schlieremer Filmproduktionsgesellschaft Lobster Studios gekauft. Als VR-Präsident und CEO amtet Mario Aldrovandi, der vor nicht allzu langer Zeit bei Radio Liechtenstein rausgeworfen wurde, zuvor mit Cracks for Kids keinen Erfolg hatte und zwischendurch mit einem Ding namens <a href="blog.handelsblatt.com target="blank">Bloxbox abschiffte. Wenn ich mich recht entsinne war es auch Aldrovandi, der als publizistischer Leiter von Swisscontent mal einen Artikel von mir zum Thema Cybersex zensierte. Aber: Geschenkt. Wir wünschen Herrn Blocher viel Spass mit ihm!

Remember den brancheninternen Salärvergleich, den die SRG in Auftrag gegeben hatte? Das ist für die Durchschnittslöhne rausgekommen: Verglichen wurden die Löhne von 54 Redaktions- und Produktionsfunktionen bei AZ Medien, BaZ, LZ Medien, NZZ, Ringier, Tamedia, Edipresse, Tagblatt Medien, SF, SR DRS, TSR, tpc. Warum die Westschweizer Edipress und TSR drin sind, aber die Tessiner RSI fehlt? Meine Vermutung: Weil deren Löhne schon jetzt tiefer liegen als in der Deutschschweiz und dann die Grafik, weil alle gleichauf, nicht mehr als Drohgeste gegenüber der Mediengewerkschaft SSM getaugt hätte.

Wann beginnt der Streik für bessere Löhne in der Gratispresse? Die Bodenabfertigung macht's vor.

Der NZZ (Artikel online leider nicht zugänglich, aber die taz hat den gleichen) entnehmen wir, dass für die berühmten Austern aus Arcachon künftig keine Mäuse mehr sterben müssen. Das freut Austernzüchter und Schnüffischützer gleichermassen. Denn die Maustest-Methode war bei beiden unbeliebt. Damit die Austern in den Verkauf gelangen durften, mussten zwei von drei Versuchsmäusen eine Injektion mit Austernextrakt länger als 24 Stunden überleben. Starben zwei Mäuse, mussten die Austernzüchter ihre Ernte selber essen oder wegwerfen. Dabei sei der Maustod gar kein Indikator für schlechte Ware. Die Austern werden von jetzt an chemisch auf Toxine getestet.

Blanker Zynismus ist es, wenn die Migros 4 Naturjogurts zum Dumpingpreis von CHF 1.45 als "4-Gang-Menu" bewirbt. Damit spucken die Werber jenen in den Polystyrolbecher, die aufgrund ihres schmalen Budgets auf das Billigstangebot angewiesen sind. Und die Texter rechnen gleichzeitig mit dem zustimmenden, hämischen Grinsen aller anderen. Alternativinterpretationen des Plakats sind herzlich willkommen.

Die NZZ erklärt's heute auf Seite 19 im Portrait des "Jungunternehmers Christian Zahnd", "CEO der Biotech-Firma Molecular Partners": Ohne Lohnungleichheit kein Anschein einer professionellen Führung. Ohne Anschein einer professionellen Führung kein Geld. Ohne Geld geht gar nichts. So einfach ist das! Und so schnell wird aus einer Gruppe befreundeter, kreativer Biochemiker, die als Gleichberechtigte eine Bude gründen, innert drei Jahren und mit 67 Millionen im Rücken, ein angepasster, hierarchisierter Haufen Krawattenträger! Windfahnen, opportunistische!