Montag, 21. Dezember 2009


Abt. Autobahnen sind... heute: Wasservergifter


Autos verpesten nicht nur die Luft, sind laut, versperren den öffentlichen Raum und verschandeln per Strassenbau Stadt und Land, sie vergiften auch die Gewässer. Anno 2007 schrieb am 28. Juli unter dem Titel "Kiloweise Gift auf dem Asphalt" die Berner Zeitung in einem Kästchen zum Artikel:

13 Autoreifen sind eine ganze Menge. Kaum vorstellbar: Auf einem Kilometer der Autobahn A1 wird jeden Tag eben diese Menge abgefahren. Dieser Abrieb enthält zum einen ungelöste Stoffe, also feste Partikel wie Gummi, aber auch Zink, Cadmium und weitere Schwermetalle. Nach Regen sammeln sich diese Stoffe im Autobahnabwasser, das praktisch überall im Kanton Bern direkt in Gewässer fliesst. Elmar Scheiwiller vom kantonalen Gewässer- und Bodenschutzlabor hat berechnet, welche Schadstoffe pro Jahr auf 10 Kilometern Autobahn mit 74000 Fahrzeugen pro Tag – wie etwa bei Mattstetten – anfallen und in Gewässer fliessen: 6,6 Tonnen ungelöster Stoffe sowie 6,9 Kilo Kupfer, 23 Kilo Zink, 800 Gramm des giftigen Schwermetalls Antimon und 1,4 Kilo Blei.
Die A1 ist insgesamt 328 Kilometer lang. 13 Reifen pro Tag pro Kilometer macht (13365328) 1'556'360 Reifen (klingt nach etwas gar viel, zugegeben), die jährlich alleine auf der Ost-West-Achse auf der Strecke als Abrieb liegen bleiben. Abrieb, der dann eben mit dem Regenwasser... aber das hatten wir schon. Rechnen wir nochmals nach! Deutsche Zahlen für den Abrieb: Pkw: 53 bis 200 Milligramm pro Kilometer, Lkw: 105 (?) bis 1 700 Milligramm pro Kilometer, Sattelzug: 1'000 bis 1'500 Milligramm pro Kilometer. Nehmen wir einen Mittelwert von 500 Milligramm pro Fahrzeug, egal welcher Art. Durch die Hard bei Basel bretterten im Oktober dieses Jahres täglich (!) im Schnitt 128'000 Autos. Rechne: Die Strecke ist 2 Kilometer lang. 128'000 Autos x 500 Milligramm Abrieb x 2 Kilometer = 128 Kilogramm Abrieb. Täglich! Pro Jahr überschlagsmässig 46 Tonnen Reifenabrieb schon nur auf der Betonpiste durch den Hardwald. Und wer wischt den dann zusammen? Hatten wir schon. Im Lauftext in der Berner Zeitung erfuhr das geschätzte Publikum zudem:
(...) seit 2002 ist eine Wegleitung des Bundesamtes für Strassen in Kraft, die vorschreibt, Autobahnabwasser künftig zu reinigen, bevor es in ein Gewässer geleitet wird. Das hat seinen Preis: Allein für den Kanton Bern werden die Kosten für die Abwasserbehandlung der Autobahnen auf gegen 66 Millionen geschätzt. Gesamtschweizerisch ist mit einer halben bis einer Milliarde Franken zu rechnen. Verbindlich sind die Vorschriften für neue Autobahnstrecken oder bei einem Ausbau. Der Kanton Bern baut derzeit an mehreren Autobahnstrecken, etwa an der Stadttangente Bern.
In Basel heisst die Stadttangente Nordtangente. Die giftige Dreckbrühe, die der Regen da drabwäscht, wo landet die eigentlich? In der ARA? Oder gleich im Rhein? Beides ist eigentlich keine Lösung. Reifenabrieb macht auch Feinstaub. Feinstaub is bad for you and your kids! Aber das wissen die mit der Autobahn auf drei Seiten halt (noch) nicht, wenn sie einziehen in der Erlenmatt:


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Abt. As close as it gets - heute: Apophis


Wenn die Erde bis dahin noch nicht untergegangen wäre, würde sie auch den Fast-Einschlag von Apophis im Jahr 2029 überleben. Der eiert nämlich in 30'000 km an uns vorbei.


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Abt. Schaumschläger des Tages


Seine Hoheit Waldemar Prinz zu Schaumburg-Lippe distanziert sich in aller Form von Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe und macht darauf aufmerksam, dass gegen Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe ein Strafverfahren läuft:

"Ich distanziere mich ausdrücklich von Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe, seinen Handlungen oder Behauptungen. Er hat nichts mit dem fürstlichen Stammhaus Schaumburg-Lippe-Nachod zu tun, in das ich geboren wurde. Mir ist wichtig zu betonen, dass unsere fürstliche Familie seit 1842 von der Bückeburger Familie gänzlich getrennt ist. Herr Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe ist für mich und meine Familie weder Hauschef, noch Oberhaupt und schon gar nicht Fürst!".
"Der Adel", so Waldemar Prinz zu Schaumburg-Lippe weiter, "wurde in Deutschland 1919 abgeschafft, und das Haus Schaumburg-Lippe gibt es nicht mehr." Wieso er sich dann "Seine Hoheit Waldemar (...)" nennt? Nun:
Prinz Waldemar, geboren im Jagdschloss Klein Glienicke in der Hauptstadt Berlin, ist Cousin der Dänischen Königin Margrethe II. und Teil der britischen Thronfolgeliste. Er ist Sohn des tatsächlichen Hauschefs der Nachod-Linie, Christian Prinz zu Schaumburg-Lippe-Nachod, und dessen Gattin Feodora Prinzessin von Dänemark. Waldemar Prinz zu Schaumburg-Lippe-Nachod lebt mit seiner Gattin Dr. Gertraud-Antonia und Sohn Dr. Mario-Max in Deutschland. Tochter Eleonore Christine lebt in Kopenhagen, Dänemark, wo kürzlich der EU Welt Kliumagipfel unter Beteiligung von Barack Obama, Angela Merkel und Arnold Schwarzenegger statt fand.
Noch Fragen?


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Abt. Jööö, Schnüffi!™ - zum Gedenken


Weil Fonzi grad den Link aktualisiert hat, nützen wir die besinnliche Zeit für eine kleine Schnüffi-Andacht. Remember the dog of dogs!

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Abt. Weihnachtsbescherung - heute: RATM auf Platz 1


Das britische Ehepaar Tracy und Jan Morter hatten genug davon, dass immer zu Weihnachten der Gewinner der Casting Show "X factor" in den Charts auf Platz 1 stand. Weil wir im Jahr 2009 sind, gründeten sie eine facebook-Gruppe und scharten fast eine Million Gleichgesinnter um sich. Und alle zusammen wollten sie "Killing in the name" von Rage against the machine stattdessen auf Platz 1 bringen innert einer Woche, bis zur Hitparade vom 20.12. Und siehe da: Es gelang! Als Dankeschön verspricht Zack eine Gratisshow in UK im 2010.

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Abt. La grande Duchesse ...


Ja, natürlich kam er, der Gag mit dem "Gerolsteiner". Weil es wird viel getrunken in Christoph Marthalers Inszenierung von Offenbachs Operette "La Grande-Duchesse de Gérolstein" im Theater Basel. Das aber ist aber auch Teil der Handlung. Dass bei Marthaler aber in besonderem Masse getrunken wird, so, dass kaum mehr einer auf der wunderbaren Bühne von Anna Viebrock gerade auf seinen Beinen stehen kann, verwundert zumindest diejenigen nicht, die Marthaler etwas kennen.

Wie auch nicht weiter verwundern kann, dass eigentlich fast alles ein bisschen anders ist. Das Orchester marschiert – verspätet – in Kampfanzügen in den Orchestergraben, den es, als es darum geht, in den Krieg zu ziehen, nach gut einer Stunde wieder verlässt. Der als französischer General gekleidete Dirigent (Hervé Niquet) muss das Orchester nach einem falschen Beginn, man stimmt die pathetische Tannhäuser-Ouvertüre von Richard Wagner an, erst einmal daran erinnern, dass eigentlich Offenbach gespielt werden sollte.

Nun denn Offenbach? Die Starsängerin Anne Sofie von Otter ist in der Titelpartie zu erleben. Ein musikalisches Highlight? Nun ja. Singen kann sie, was sie in zwei Arien auch zeigt. Aber auch spielen kann sie. Und sich von der eher hässlichen Seite zeigen, was ja bei Marthlaler ja nicht unwichtig ist. Denn nach etwas mehr als einer Stunde ist es mehr oder weniger aus mit Offenbach, dann übernimmt die Familie Marthaler mit ihrer ganzen Verschrobenheit das Szepter.

"La Grande-Duchesse de Géroldstein" ist nicht das, was Offenbach-Fans (und wohl auch Liebhaber der sängerischen Wohlklanglichkeit) erwarten, aber es erfreut das Gemüt von denen, die sich von einem Theater jenseits der stromlinienförmigen Unterhaltungsmaschinerie mitreissen lassen möchten.


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