Dienstag, 17. November 2009


Abt. Scheinkultur oder Kulturgutschein


Die beste aller Basler Tageszeitungen fragt:

Kulturpolitik Basel wohin? Gastbeitrag: Welche Kultur braucht Basel?
Fragt konkret verschiedene Personen, denen sie eine Meinung zutraut, nach ihrer Einschätzung der Lage. Zu Wort kam unter anderem FDP-Grossrat und Farner-PR-Coach Baschi D.:
Ein Überangebot staatlich unterstützter Kulturanlässe nimmt jenen Raum, die nicht an den öffentlichen Finanztöpfen teilhaben wollen.
Das ist voll FDP. Und etwas seltsam aus der Feder von jemandem, der soeben im Co-Auftrag eines staatlich unterstützten Kulturinstituts, gute Geschäfte gemacht hat. Das neu gegründete Basler Büro, des Zürcher PR-Konzerns Farner AG ("Gebt mir eine Million, und ich mache aus einem Kartoffelsack einen Bundesrat") hatte nämlich die Aufgabe, das Kunstgrossereignis "Van Gogh" im Kunstmuseum Basel zu vermarkten. Aber Baschi D. weiss ja, von was er spricht:
Basel-Stadt wendet jährlich rund 100 Millionen Franken für die Kulturförderung auf. Das ist mehr als jeder andere Kanton und rund doppelt so viel wie der Schweizer Durchschnitt.
Mehr als jeder andere Kanton? Der Kanton Zürich zum Beispiel? Wo doch allein das Opernhaus 70 Millionen jährlich verschlingt?

Aber lassen wir doch diese Kleinigkeiten. Kommen wir zu Baschi D.s Ideen für eine neue Kulturpolitik. Die sind ganz FDP-like: Mehr Markt. Die Nachfrage soll mehr Entscheidungskraft bekommen:

"So liesse sich ein Kulturgutschein einführen, der es jedem Einwohner erlaubte, über einen Teil der kantonalen Kultursubvention selbst zu verfügen, etwa mit dem Kauf eines Museumsbilletts, eines Kunstwerks oder der Unterstützung einer Person beim Musikunterricht."
Aha. Dann gehe ich wie viele viele viele viele andere mit meinem staatlichen Kulturbatzen zum FCB-Match oder ich finanziere damit meine TV-Gebühren, denn auch das ist nach Baschi D.s Auffassung Kulturkonsum:
Diese Kultur reicht vom zwischenmenschlichen Austausch über die Aktivitäten von Kopf- und Handwerkern, das Engagement im Chor, im Malkurs und der Fasnachtsclique, den Besuch eines Popkonzerts oder eines FCB-Spiels bis hin zum eigenen Interesse an Literatur, Kunst – und dem Fernsehprogramm.

Natürlich müssten im Gegenzug dazu die Basissubventionen der Kulturinstitutionen und -schaffenden gekürzt werden. Denn:

Schliesslich darf nicht vergessen gehen, dass Politik Kultur nicht nur fördern, sondern ebenso behindern kann.
Nicht nur die Politik, auch Politiker können Kultur behindern.


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Abt. Fankultur


Was heisst denn da, "Gewalt in Fussballstadien"? Es geht um Gewalt auf Schlachtfeldern.

Welches Gemälde diente als Vorbild für diese Szenerie?


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Abt. sensibel ist anders - heute: BS-Regierung & Uni


#unsereunibas #unibrennt Ausgerechnet heute Morgen, am Tag da international die Studierenden grad - da und dort heftig - aufbegehren, hat die baselstädtische Regierung die oberste Unibehörde in ihrer, von den die Aula besetzenden Studis als "zu wirtschaftsnah" kritisierten Zusammensetzung nahezu einhellig wiedergewählt, resp. bestätigt. Nun ja, das kann ein etwas unglücklicher Zufall sein. Vielleicht ist's auch ein absichtlicher Warnschuss vor den Bug des Piratenschiffs in der Aula im Sinne von: "Ihr müsst nicht meinen, wir liessen uns irgendwie beirren". Ohne etwas heraufbeschwören zu wollen, aber es sei die Vermutung erlaubt, dass diese Synchronizität einem einvernehmlichen, die Deeskalation befördernden Klima eher nicht zuträglich ist.


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Abt. massiv überschätzt - heute: das Vorsorgeprinzip


Auch wenn Du nicht bis in alle Verästelungen verstehst, ob überhaupt und was für Mist Du baust mit einem bestimmten Verhalten, wenn Du's trotzdem bleiben lässt, folgst Du dem Vorsorgeprinzip. Jedenfalls interpretiere ich mal so die halboffizielle Definition:

Angesichts der Gefahr irreversibler Umweltschäden soll ein Mangel an vollständiger wissenschaftlicher Gewißheit nicht als Entschuldigung dafür dienen, Maßnahmen hinauszuzögern, die in sich selbst gerechtfertigt sind. Bei Maßnahmen, die sich auf komplexe Systeme beziehen, die noch nicht voll verstanden worden sind und bei denen die Folgewirkungen von Störungen noch nicht vorausgesagt werden können, könnte der Vorsorgeansatz als Ausgangsbasis dienen.
Kritiker dieses Prinzips halten es für fortschrittsfeindlich. Nun ja, die Position kann man natürlich einnehmen. Und mehr so à la "wer nicht wagt, der nicht gewinnt" leben. Ob das allerdings auch der adäquate Ansatz zum Beispiel in der Giftforschung, a.k.a. Toxikologie, ist? Ein <a href="www.google.ch" target=?"_blank">Exponent der Vorsorgeprinzipkritiker namens Colin Berry hält jedenfalls den Hauptvortrag an der offiziellen Eröffnungsveranstaltung des neuen Schweizerischen Zentrums für Humantoxikologie übermorgen in Genf (pdf-Programm). Ist das jetzt eine höhere Form von Ironie oder ein programmatisches Statement? Schwer zu entscheiden, so von weitem.


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Abt. Bodenprobe - heute: im infamy Headquarter


Die infamy-Belegschaft sieht sich gegenwärtig grossen Lärmbelästigungen ausgesetzt. Grund dafür sind die Probebohrungen, die aktuell im Treppenhaus vorgenommen werden, um die Zusammensetzung des Baumaterials zu analysieren. Die Aufnahme zeigt, dass sich der Boden aus einer Schicht gewöhnlichen Gesteins zusammensetzt, gefolgt von einer dünneren und einer dickeren Lage bislang undefinierten losen eventuell mit Sondermüll belasteten Materials, das wiederum mit einer Betonschicht überdeckelt und abschliessend mit Fliesen belegt wurde.


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Abt. Jööö, Schnüffi!™


Planet der Affen: Als Orang Utans verkleidete Greenpeace-AktivistInnen protestieren vor dem Bundeshaus.

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Abt. Zahlenspiele


Heute: Schweinegrippe und die Risikogruppen!

Die Schweiz hat etwa sieben Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Bis Ende Woche sollen über zwei Millionen Impfdosen gegen die Schweinegrippe zur Verfügung stehen. Bestellt worden seien 13 Millionen Dosen. Diese Informationen stammen – mit Ausnahme der Einwohnerzahl der Schweiz – aus der besten aller Basler Tageszeitungen, die zudem den Direktor des Bundesamtes für Gesundheit, Thomas Zeltner, mit der Aussage zitiert, dass damit genügend Impfdosen für die Risikogruppen bereitstünden.

Zwei Millionen Menschen, das heisst etwas weniger als jeder dritte Einwohner der Schweiz, gehört also demnach einer Risikogruppe an? Da kann man nur sagen: Hochrisikogruppenland Schweiz!


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infamous for 8212 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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Abt. Keintunnel CH
Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
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