Der britische Autor und Journalist George Monbiot erklärte in seiner Kolumne im Guardian vor einer Woche, warum er dafür ist, dass Blair EU-Präsident wird: Dann weiss die Oeffentlichkeit immer, wo er ist und Blair, "einer der beiden grössten lebenden Massenmörder", könne endlich verhaftet werden. Sollten die Behörden nicht aktiv werden, rief er zur Selbstjustiz auf:

But our best chance of putting pressure on reluctant authorities lies in a citizen’s arrest. To stimulate this process, I will put up the first £100 of a bounty (to which, if he gets the job, I will ask readers to subscribe) payable to the first person to attempt a non-violent arrest of President Blair. It shouldn’t be hard to raise several thousand pounds. I will help set up a network of national arrest committees, exchanging information and preparing for the great man’s visits. President Blair would have no hiding place: we will be with him wherever he goes.

Was die erst jetzt merken (links), stand in Titanic vor Jahren (rechts)! links: aktueller Spiegeltitel. Rechts: Ein Klassiker.

Während vornerum über Minarette debattiert wird, kommen durch die Hintertür die christlichen Fundamentalisten ins Haus. Jetzt gerade zum Beispiel läuft auf Star TV so ne Art Erweckungsgottesdienst mit der "weltbekannten Bibellehrerin" Joyce Meyer. Zur Erinnerung: Star TV ist der Sender, dem wir das Boardermagazin Freestyle verdanken (das es übrigens immer noch gibt und immer noch von Marco Schwab moderiert wird).

+ Öppis fürs Gmüet.

248'450 kg Rindshackfleisch wurden in New Hampshire zurückgerufen, weil sie mit Colibakterien (E. coli O157:H7 ) verseucht waren. Wie Reuters berichtet, ist am Samstag jemand daran gestorben.

Im Prinzip ist es eine hübsche Idee, sonst hätte die CMS ja auch nicht 17 Mille dafür bezahlt: Ältere Bewohner des St. Johanns erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten. Diese sind im 11er-Tram zwischen Schifflände und St. Louis-Grenze zu hören. Das Problem ist nur, dass die Geschichten über die scheppernden Lautsprecher der alten BLT-Drämmli schlicht nicht zu verstehen sind, zumal wenn das Tram gut besetzt ist. Für Unmut sorgt das Gekrächze ironischerweise vor allem bei älteren Passagieren.

Gratis eine warme Mahlzeit für Medienschaffende gibt's diese Woche bei Google. Was früher der Presseausweis war, dient heute bekanntlich als Legitimation für den Bezug von privater und öffentlicher Sozialhilfe. Diese Woche ist Google die Sponsorin. Die Matrix lädt an die Brandschenkestrasse 110: "Donnerstag, 5. November 2009, Beginn: 11:00 Uhr, anschliessend Mittagessen (optional)" aus gegebenem Anlass: "... Diese neu entwickelte Anwendung zur Stärkung des Datenschutzes möchten wir Ihnen präsentieren und laden Sie herzlich ein ...".

Mit einer eindrücklichen Ausstellung ist die amerikanische Konzeptkünstlerin Jenny Holzer zu Gast in der Fondation Beyeler in Riehen. Sehr gut zur gediegenen Institution vor den Toren der Stadt Basel passt dabei ihr Spruch oder besser "Truism" Money Creates Taste.

Aber die Ausstellung lohnt wirklich einen Besuch. Denn so unmittelbar und eindrücklich haben sich nur wenige Künstlerinnen und Künstler mit den Kriegen der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart auseinandergesetzt.

Einen Moment lang dachte ich, Oliver Hardy (l.) sei zu Gast bei Giaccobo/Müller. Und spätestens nach der Geste, die er bei 32:20 macht, fällt es mir schwer zu glauben, dass sich Felix Müri (r.) seiner Ähnlichkeit nicht bewusst ist.

Ich weiss nicht, ob Diskriminierung beim Suchtmittelkonsum einklagbar ist. Aber ich bin sicher nicht der einzige Raucher, der weder ID noch Führerausweis hat und folglich am Automat im Durchgang von der Rheingasse zum Oberen Rheinweg keine Zigis kriegt.

Neulich tief unten im Archiv entdeckt: Meterweise alte Ausgaben der Radio- und Fernsehprogrammzeitschrift, gebunden zu dicken Büchern. Das waren noch Zeiten, als der Tag mit der sprechenden Uhr begann...