Donnerstag, 13. August 2009


Abt. kill'em all - heute: Im Kannenfeldpark (VI)


Jetzt ist auch die Stellungnahme des Bundesamtes für Landwirtschaft zu Marshal 25 CS eingetroffen, die wir natürlich dem geschätzten Publikum nicht vorenthalten wollen. Sonst ist die Geschichte über die Giftspritzaktion im Kannenfeldpark unvollständig. Zur Situation in Sachen Carbofuran und Carbosulfan, den in der EU verbotenen Inhaltsstoffen von Marshal, schreibt mir das Amt sehr freundlich:

Carbosulfan und Carbofuran sind seit 2008 im Anhang 8 der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV; SR 916.161; ). Wirkstoffe, welche im Anhang 8 sind, werden, falls keine Inhaberin einer Bewilligung für ein Pflanzenschutzmittel (das einen in Anhang 8 aufgenommen Wirkstoff enthält) innerhalb von 6 Monaten seit Aufnahme des Wirkstoffs in den Anhang 8 ein Interesse am Verbleib des Wirkstoffs in Anhang 1 anmeldet und keine solche Bewilligungsinhaberin innerhalb von grundsätzlich 12 Monaten ein neues, vollständiges Dossier einreicht, vom Anhang 1 der PSMV gestrichen. Die Streichung bedeutet, dass der Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln nicht mehr eingesetzt werden darf und die Produkte, die diesen Wirkstoff enthalten, vom Markt zurückgezogen werden müssen. Im Fall von Carbosulfan und Carbofuran ist die gesetzlich festgelegte Frist für die Bewilligungsinhaber, die ein Dossier einreichen wollen, bis Herbst 2009 festgelegt.
Das heisst wohl, dass - wenn Syngenta nicht à la last minute noch ein Dossier einreicht - ab Herbst 2009 Marschal 25 CS auch in der Schweiz verboten ist. Ein Schelm, wer jetzt denkt, der Insektizid-Dealer der Stadtgärtnerei habe ihr darum in letzter Minute seine Kanister davon angedreht, weil er nicht auf dem Zeugs sitzen bleiben will, wenn's unverkäuflich wird...


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Abt. infamously famous: Supra im Blick am Abend


Ich wollte gerade einen holen, doch in direkter Nachbarschaft des infamy HQ sind alle Blick-am-Abend-Spender leer. Den Grund dafür seht ihr oben. Zum e-Paper gehts hier. Für BaA-Leser, die die Details zum infamy-Justizskandal erfahren wollen: hier geht's lang! Für Supra: Tröste dich, näggschmol wird's "Top News 1".


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Abt. dazulernen - heute: auf der Toilette


Über Jahrzehnte war die Wissenschaft überzeugt, Innovation beim Händetrocknen sei unmöglich. Es gibt das Stofftuch, das Papiertuch, die Rolle und das Prinzip Föhn. Beim Handföhn kam ab und zu mal eine inkrementelle Verbesserung. Aber nix grundlegend Neues. Bis eine junge schwedische Ingenieurin vor einiger Zeit in ihrem Volvo einen Joint rauchend durch die Autowaschanlage gezogen wurde. Als beim Ausgang die Luft-Trockendüsen über die Scheiben bliesen, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie verkaufte Dyson ihre Idee und lebt seither mit zwei Männern, fünf Kindern und drei Kakadus im Hinterland der Algarve. So enstand die dyson airblade, die Dir Deine Pfoten in maximal 10 Sekunden trockenbläst. Ehrenwort! Zu bestaunen unter anderem in der Toilette der Kaserne Basel. Nicht der einzige Grund, dort mal wieder hinzugehen. Aber auch einer.


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Abt. Umweltengel – heute: Ein Zünsi für patpatpat


Für seine grossen Verdienste um die Erhaltung des Buchsbaumzünslers verleihen wir unserem Mitstreiter patpatpat den aufziehbaren Zünsi in Grün! Das gefrässige und gegen alle Gifte resistente Räupli muss im infamy HQ abgeholt werden.


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Abt. Männer und Frauen in der Bildung


Wir schreiben das Jahr 2009, befinden uns irgendwo in einer Phase, die mit Postfeminismus umschrieben wird, und dann das:

"Basel-Stadt gibt für die Bildung seiner Kantonsangehörigen im Schnitt jährlich 9'000 Franken pro Kopf mehr für Männer als für Frauen aus."
Dieses lesen wir im "Gender-Budget-Bericht zu Gleichstellungs- und Finanzindikatoren in der Bildung". (Warum das so ist? Frauen studieren weniger lang, während der Mänbneranteil in teuren Sonderschulen höher sei.) Und es wird noch krasser:
"Bei ausländischen Staatsangehörigen ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern mit 21'000 Franken noch wesentlich grösser."
Der Regierungsrat zieht daraus den Schluss, dass "signifikante Ungleichheit in den Bildungschancen nicht mehr in erster Linie zwischen Frauen und Männern zu finden ist, sondern vielmehr zwischen in- und ausländischen Jugendlichen". Kann man das so sehen? Wenn ein ausländischer Schüler 21'000 Franken mehr Kosten verursacht als eine ausländische Schülerin?

Die obige Aussage scheint sich mehr auf die Unterschiede in der so genannten "postobligatorischen Bildung" (was für ein Wort?) zu beziehen. Zahlen nennt der Regierungsrat in diesem speziellen Fall keine, aber:

"So beanspruchen junge Ausländer und Ausländerinnen in der Volksschule und im Übergang zur Sekundarstufe mehr staatliche Leistungen, im postobligatorischen Bereich, der aber viel ausgabenrelevanter ist, kosten sie wesentlich weniger als Schweizer und Schweizerinnen."

Ausländische Schüler und vor allem Schülerinnen sind also viel viel billiger als ihre inländischen Kameradinnen und Kameraden. Was fangen wir nun mit dieser Erkenntnis an? Wir wissen es nicht, denn der Regierungsrat äussert sich dazu nicht. Dafür aber zur "familienergänzenden Tagesbetreuung":

Zürich lässt sich die familienergänzende Tagesbetreuung von Kindern im 2006 mit 2’296 Franken fast doppelt so viel kosten lässt wie Basel-Stadt mit 1’263 Franken und hat im Schulbereich sogar dreimal mehr pro Kopf für Betreuung investiert. Die höheren Ausgaben pro Schulkind im Schulbereich der Stadt Zürich im Vergleich zu Basel-Stadt (Zürich: Fr. 2'811.- / BS: Fr. 969.-) wirken sich aus in einem höheren Versorgungsgrad (Zürich: 35% / BS: 16%), in einer höheren Erwerbsquote von Frauen (ZH: 61% / BS: 52%) und in einer höheren Zufriedenheit der Eltern von Schulkindern mit dem zur Verfügung gestellten Betreuungsangebot (ZH: 72% / BS: 65%).
Also vorwärtsmachen!


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Abt. kill'em all - heute: Im Kannenfeldpark (V)


Die Stadtgärtnerei Basel teilt soeben mit:

Der Einsatz von Insektiziden im Kannenfeldpark zur Bekämpfung der Buchsbaumraupe hat Fragen aufgeworfen. Die Stadtgärtnerei hat die Einsätze gestoppt und überprüft die Anwendung der Insektizide.
"Fragen aufgeworfen"? Ob da unsere mehrteilige (1, 2, 3, 4) Serie über Zünsi, den Buchsbaumzünsler, mitgemeint ist? Wie auch immer: Wir grüssen von hier aus herzlich und danken!


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Abt. weise Waisen - heute: Bofinger, Peter


Ich find ja "Texte gegenlesen" wird völlig überschätzt! Denn es nützt nichts. Beim Tagi hamsie dem Löpfe seinen Text sicher gegengelesen. Und trotzdem steht da was da steht: Ohne Screenshot hätte mir niemand geglaubt, dass die beiden Lachnummern "unter-die-Verhältnisse leben" und "Wirtschaftswaise" auf so engem Raum nebeneinander Platz haben. Nun gut, in dubio pro reo, vielleicht hat Oekonom Bofinger tatsächlich schon früh beide Eltern verloren und seither hat sich niemand mehr um die sprachliche Entwicklung des Waisenkindes gekümmert, weshalb er einfach nicht wissen kann, dass "unter die Verhältnisse" keinen Sinn macht. Denn das Bild beschreibt einen Bereich ("unsere ökonomischen Verhältnisse"), den wir zwar verlassen können, wenn wir "darüber" leben, den wir aber nicht unterschreiten können. Dieser Bereich, zu verstehen als Fläche oder allenfalls als Körper, hat eine Aussengrenze, aber keine Innengrenze. Sonst hat er ein Loch.


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Abt. For Fans – heute: Heimspiel-Tipps


Wenn's wieder mal im Joggeli gegen die "Squadra Azzura" geht, müsst ihr einfach lauter plärren. Laut wired.com belegt eine Schiedsrichter-Studie, dass es hilft:

One group watched the footage on mute; the other with sound. The refs who heard the fans called 15.5 percent fewer fouls against the home team. So, yeah, screaming like a maniac really does help.
Anscheinend werden die mit den roten Leibchen mindestens von Kampfsport-Referees ohnehin bevorzugt.


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Abt. kill'em all - heute: Im Kannenfeldpark (IIII)


Zünsi, der Buchsbaumzünsler, ist noch eingermassen wohlauf. Noch. Er, der Schlawiner, hat sich ein kunstvolles Häuschen gebaut, das ihn vor dem Giftregen schützt. "Noch", denn die Todesschwadron der Stadtgärtnerei ist ihm auch heute wieder auf den Fersen mit ihrem "Marshal 25 CS", dessen aktive Ingredienzen - ich sag's gern nochmal - in der EU seit Ende '08 verboten sind, weil zu giftig für Mensch und Umwelt.
Das Gift, mit dem die freundliche Mitarbeiterin der Stadtgärtnerei den Kannenfeldpark derzeit grosszügig einnebelt, also auch die Joggerinnen und -aussen und die früh bereits ihre Kinderwagen durch den Park schiebenden Mütter samt Nachwuchs, wirkt aber nicht nur, wenn's Zünsi trifft. Carbosulfan und Carbofuran dringen zusätzlich in die Blätter des vermaledeiten Buchsbaumes (ein sehr teurer Zierstrauch, wie ich mir habe sagen lassen). Die Gifte wirken "systemisch", wie das scheint's heisst. Wenn Zünsi also zum Zmorge so ein feines, knuspriges, knackiges Blatt verspeist, vergiftet er sich damit und krepiert an den Nervengiften, die die Signalübertragung zwischen seinen Nervenzellen zerstören. Genauer: Der Botenstoff zwischen den Nervenzellen wird nicht mehr abgebaut. Es entwickelt sich also ein permanenter Overload. Krämpfe und Lähmungen sind die tödlichen Folgen. So wirken übrigens viele im Krieg eingesetzte Kampfstoffe! Auf dem Schlachtfeld Kannenfeldpark verzichten interessanterweise die Spritzarbeiter heute auf ihre Schutzanzüge. Gestern noch trugen sie so einen weissen Ganzkörperpariser mit Kapuze: Ist ihre heutige Arbeitskleidung der "undurchlässige Kombinationsanzug (Hypalon, Tyvek, Saranex, PVC...)" den das Merkblatt von Syngenta verlangt im Abschnitt "persönliche Schutzausrüstungen"? Ob sie abends nicht Kopfweh habe, fragte ich die Dame an der Giftspritze. "Nein!", meinte sie lakonisch. Aber stinken würde ihr das hier schon auch. Sie wechselten sich untereinander ab, fügte sie noch hinzu. Ich vermute, um die Menge der eingeatmeten Nervengifte etwas gerechter zu verteilen. Zurück zu Zünsi: Irgendwie haben's offenbar immer wieder einige Zünsis geschafft, die Giftattacken zu überleben. Denn, wie mir die sehr freundliche Mitarbeiterin der Stadtgärtnerei am Giftwerfer erklärte, sie machten die Übung jetzt dieses Jahr bereits zum dritten Mal! Dies ist die dritte Exterminationskampagne im Kannenfeldpark gegen den Buchsbaumzünsler (die vorherigen beiden hab ich offenbar nicht mitbekommen). Und immer am Nachmittag tollen dann wieder die Kinder durch die Buchsbaumbüsche voller Nervengiftrückstände. Zum Schluss doch noch eine gute Nachricht! Heute früh hatte der Park prominenten Besuch: Andreas Moser! Mister NetzNatur himself! Er sei grad mitten in den Aufnahmen für einen Film über Eichhörnchen. Sendtermin irgendwann nächstes Jahr. Wir sind gespannt. Denn seine Filme sind hervorragend! STOP THE PRESS! BREAKING NEWS! Wie ich soeben aus zuverlässiger Quelle erfahre, stellt die Stadtgärtnerei per sofort die Sprühaktion im Kannenfeldpark ein! Auslöser: Hinweise aus der Bevölkerung auf die Giftigkeit des verwendeten Insektizids. No joke! Mehr demnächst!


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Abt. kill'em all - heute: Im Kannenfeldpark (III)


Die Spritzkolonne der Stadtgärtnerei ist auch heute wieder unterwegs mit dem in der EU verbotenen Insektizid "Marshal". Hier schon mal vorab ein kurzes Filmchen. Mehr demnächst.


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Abt. infamy hilft Newsnetz-Lesern


Seit gestern wissen wir, dass es Newsjunkies gibt, die sich eigentlich gern möglichst echtzeitig informieren möchten, es ihren Augen aber nicht zumuten wollen, als erstes auf die "Meistgelesen"-Charts der Newsnetz-Einstiegsseite blicken zu müssen. Deshalb hier der Link zum optisch neutralen und vom Massengeschmack völlig unbeeinträchtigten 24-Stunden-Ticker. Bookmark setzen und fertig ist das Mondgesicht. Service!


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