Montag, 10. August 2009


Abt. Jööö, Schnüffi!™


Ja, und was macht eigentlich der "todgeweihte Farasi"? Er freut sich (noch) seines Lebens.


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Abt. Propaganda via Umfrage - heute: gfs.bern zur Post


Der Bundesrat will die Post "liberalisieren". Mit welchem Argument? Die andern tun's auch. Mehr führt er nicht an. Im O-Ton:

Mit der Gesetzesrevision trägt der Bundesrat den nationalen und internationalen Entwicklungen im Postmarkt Rechnung. Die Postdienstleistungen haben sich in den letzten Jahren weiter entwickelt. So sind vermehrt private Anbieter im Postmarkt tätig. Zudem werden die Mitgliedstaaten der EU ihre Briefmärkte grösstenteils bis 31. Dezember 2010 und bis spätestens 31. Dezember 2012 vollständig geöffnet haben. Der Bundesrat will an der bewährten schrittweisen Marktöffnung festhalten.
Der Wortlaut klingt vertraut. So tönt's meist, wenn irgendwas "liberalisiert" werden soll. Unter anderem soll die Post zur AG werden, an der der Bund eine Mehrheit hält. Im Kleingedruckten steht, diese AG solle bitte mit den Gewerkschaften über einen Gesamtarbeitsvertrag verhandeln und "auch weiterhin eine soziale und vorbildliche Arbeitgeberin" sein. Sozialdemokratisches Wunschdenken! Oder ist es schon Augenwischerei? Egal. Die Post hat nun eine Umfrage über die Post in Auftrag gegeben (wie Newsnetz heute davon berichtet). Genauer: Irgend eine Gruppe im obersten Kader der Post hat sie bestellt. Das ist jenes Umfeld, dem Sozialdemokrat Moritz Leuenberger die frommen Wünsche in Sachen Arbeitsbedingungen bei der nachmaligen AG mit in die "liberalisierte" Zukunft geben will. Was ist wohl die Agenda der in Zukunft an Profitmaximierung orientierten Auftraggeber der Umfrage bei der Post? 1. Möglichen Konkurrenten das Leben schwer machen, 2. die Löhne senken, 3. neue Geschäftsfelder testen? Könnte ja sein. Schauen wir mal, wie die Umfrage fragte und was sie ergab: gfs.bern hat im Auftrag des Post-Kaders im späten Frühling herumtelefoniert. 1'206 Mal gelang es den Anrufenden, die Ueberraschten am anderen Ende der Leitung einzusülzen und ihnen ein paar Auskünfte aus der Nase zu ziehen. Die mussten beispielsweise spontan eine kompetente Meinung haben zu Sätzen wie

  • Die Post ist ein Teil unserer Heimat
  • Wir können uns eine teure Post-Infrastruktur in den Randregionen nicht mehr leisten
  • Die Post würde bessere Arbeit leisten, wenn sie nicht vom Bund kontrolliert würde
oder auch
Der Vorschlag für die revidierte Postgesetzgebung sieht auch vor, dass das Postpersonal künftig gleich wie Mitarbeitende privater Unternehmen nach den normalen Regeln des OR (Obligationenrechts) angestellt wird. Dies ist mit dem Verlust gewisser Privilegien – zum Beispiel dem Kündigungsschutz – verbunden. Sagen Sie mir bitte auch hier, für wie sinnvoll Sie persönlich diese Anpassung der Anstellungsbedingungen des Postpersonals halten. Ist das sehr sinnvoll, eher sinnvoll, eher nicht sinnvoll oder überhaupt nicht sinnvoll?
Die kommunizierten Resultate im SMS-Stil: Alle lieben die Post und wollen sie weiterhin im Dorf. Aber eine Anstellung gemäss OR reicht eigentlich für die Pöstler. Hypotheken und Kredite von der Post sind eher "nice to have". Dass auch andere in der Schweiz Briefe verteilen dürfen sollen, ist keine gute Idee. Interpretation und Kommunikation des Ergebnisses zu den Anstellungsbedingungen ("Anstellung gemäss OR sinnvoll...?" siehe oben) sind besonders interessant. Im Communiqué von gfs.bern lesen wir
Die im Rahmen der Revision der Postgesetzgebung geplante Unterstellung aller Postmitarbeitenden unter das Privatrecht wird von zwei Dritteln der Befragten für sinnvoll befunden.
Im Kleingedruckten quasi, genauer: im eigentlichen Kurzbericht dazu auf Seite 5 erfahren wir allerdings:
Die Einschätzung polarisiert stark nach Sprachregionen (nur deutschsprachige Schweiz dafür), beschränkt auch nach Parteibindungen (links eher dagegen) und Einkommensklassen (ganz tiefe Einkommen dagegen).
Fassen wir zusammen: Die lateinische Schweiz will nicht an den Anstellungsbedingungen der Postangestellten rütteln. Ebensowenig neiden Menschen mit tieferen Einkommen dem Pöstler seinen anständig gesicherten Job, sondern gönnen ihn ihm. Hingegen die gut und übertrieben viel verdienenden Deutschschweizer, dieses Pack sähe es offenbar mehrheitlich am liebsten, wenn die Post von Asylsuchenden für den Tagesansatz der Sozialhilfe erledigt würde. Und Longchamp ist sein Prophet. Nun ja, das mag etwas gar polemisch zugespitzt sein. Aber dass Longchamp u.a. in Sachen Anstellungsbedingungen so einseitig, um nicht zu sagen suggestiv fragt, die Antworten tendenziös interpretiert und im Communiqué unvollständig kommuniziert, lässt doch etwas Zweifel aufkommen an der ganzen Sache. Erinnern wir uns an die Auftraggeber der Umfrage und deren vermutete Agenda, beschleicht einen der Verdacht, hier werde via sich als "wissenschaftlich" gerierende Umfrage gezielt Politik gemacht. Zu den Anstellungsbedingungen hätte er ja auch fragen lassen können im Sinne von: "Das neue Postgesetz verschlechtert die Arbeits- und Anstellungsbedingungen bei der Post massiv. Damit fällt ein weiterer, wenn auch schwacher, Damm, der die Arbeitgeber in der Privatindustrie etwas bremste in ihren Bemühungen, die Löhne weiter zu drücken, also demnächst auch Ihren. Ist das sehr sinnvoll, eher sinnvoll, eher nicht sinnvoll oder überhaupt nicht sinnvoll?" Alleine mit der Art und Weise, wie die Fragen gestellt werden, lässt sich das Resultat, wenn auch nicht exakt, so aber doch ungefähr vorausbestimmen. Ich habe persönlich nichts gegen Claude Longchamp, dass das klar ist. Aber Umfragen dieser Art halte ich für eine Seuche. Langfristig schlimmer als die Schweinegrippe!

sorry fuzzy, das posting ist mal wieder viel zu lang, ich weiss...


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Abt. Tweet des Tages


Usain Bolt: "It wasn't me!"

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Abt. Attack of the Undead – heute: Print vs. Web


ZDF-Morgenstund-TV

Quasi zeitgleich geisseln der Spiegel und das Frank A. Meyer (Blick, siehe unten) das Netz als "rechtsfreien Raum". Den Kenner kann das nicht überraschen, denn:

  • Das Zombie-Virus verbreitet sich rasend schnell. Einmal gebissen werden reicht meistens.

  • Zombies fallen selten durch intelligentes Reden und Handeln auf.
  • Zombies machen immer das Gleiche. Und meistens gleichzeitig. (Augen in den Kopf drehen, torkeln und, so noch vorhanden, mit beiden Armen ins Leere greifen.)

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Abt. Sendepause


Die wohltuende Stille aus dem Nebenzimmer kommt nicht von ungefähr. DRS3 ist anscheinend ausgefallen, zumindest in unserem Sendegebiet. Da die anderen DRS-Sender ebenfalls still sind, Basilisk hingegen weiterröhrt, gehen wir, bis uns jemand was anderes erzählt, von einem Blitzeinschlag in die DRS-Zentrale aus.

Update 14:48: Sie dudeln wieder …


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Abt. Yes or No? – heute: Pelli


"FDP schickt Fulvio Pelli ins Rennen um den Bundesratssitz", twittert Blick.ch. "FDP-Präsident Fulvio Pelli kandidiert nicht", smselt 468. Des Rätsels Lösung: Blick hört auf sda, 468 auf AP. Weiss die NZZ. Aber ob er es tut oder eben doch nicht, weiss auch das FDP-Parteiblatt nicht.


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Abt. Freizeit-Ideen - heute: die Freundin ertränken


Beileibe nicht meine Idee. Aber wenn ich das Foto bei der baz (oder sonstwo im newsnetz) in der rechten Spalte anschaue, das zum Draufklicken auf diesen Werbespot für RailAway animieren soll, scheint es mir, als wolle der Typ die Frau grad unvorbereitet und in Kleidern in die eisigen Fluten der Verzasca stossen. Erwiesenermassen keine gute Idee an dem Ort (vergl. Brücke auf den beiden Bildern), ausser Du tust es in krimineller Absicht. Was denken die sich, die solche Illustrationen auswählen? Nichts? Muss fast.


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Abt. Zeitungskrise - heute: neue Finanzierungsformen


Vor einem Monat diskutierte eine illustre Runde darüber in Kalifornien auf Einladung des Commonwealth Club: via gerd leonhard.


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Abt. Fehlende Umgangsformen – heute: Blick vs. Costanzo


Herr Ringier hat schon recht, wenn er sagt, im Internet sei nur Schwachsinn zu finden. "Depp" und "Schrumpfkopf" sind die Begriffe, mit denen sein Sportchef auf blick.ch den entgleisten FCB-Goalie Costanzo betitelt. Allerdings war der Kommentar auch in der "Zeitung" zu lesen. Versucht die siechende Boulevardpostille, die ins Internet abgewanderten Leser zurückzugewinnen, indem sie Blogsprech imitiert? Wie auch immer, Walter d.G. wird's verschmerzen, wenn ich ihn hier einen ungehobelten Affenarsch nenne.


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Abt. Jööö, Schnüffi!™


Diese vor zwei Wochen gefilmten Minipigs dürften bereits ein bisschen gewachsen, aber immer noch sauherzig sein.


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Abt. Schulbeginn - heute: Warnung an die Autofahrer!


Das windelweiche Original verstehen die sowieso nicht! Heute beginnt in Basel-Stadt wieder die Schule nach den Sommerferien. Für ganz viele Kinder zum ersten Mal. Ja, auch für meinen Jüngsten. (nicht auf dem Bild!) Und in einer guten Stunde machen sich die alle auf den Heimweg.


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Abt. Der rot-grüne Regierungsrat sagt


Der rot-grüne Regierungsrat meldet sich zu Wort und ist namentlich ...

... empört über die Anschläge militanter Tierschützer gegen Mitarbeitende der Basler Pharmaindustrie. Er verurteilt diese auf das schärfste und setzt alles daran, solche Übergriffe in Basel möglichst zu verhindern und für bereits verübte Delikte die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Konkret geht es um die Schändung des Familiengrabes (in Chur) und den Anschlag auf das Jagdhaus (Tirol) eines in Risch, Kanton Zug, wohnhaften und versteuernden Mitarbeitenden der Basler Pharmaindustrie. Und es geht um Tierversuche, die laut der rot-grünen Basler Regierung ...
... insbesondere für die Erforschung von Krankheitsursachen und Behandlungsmöglichkeiten unabdingbar und in vielen Fällen auch gesetzlich vorgeschrieben sind.
Man kann es gut und recht finden, wenn sich der Regierungsrat für einen leitenden Mitarbeitenden (singular) der Pharmaindustrie einsetzt. Schön wäre, wenn er es auch täte, wenn es um das Schicksal von nicht leitenden Mitarbeitenden (plural) geht.


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infamous for 8212 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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Abt. Keintunnel CH
Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
by bagger (23.09.23, 11:32)