Dienstag, 4. August 2009


Abt. Neuro... - heute: Neuroleadership


Neuro. Neuro. Neuro. Neuropsychologie. Neuroinformatik. Neurobiologie. Neurourologie. Neuroethik. Neurophilosophie. Neuropolitik. Ich hör immer nur Neuro! Alles Neuro oder was? Hirnforschung ist ja schön und gut. Aber irgendwie flüstert mir eine leise, paranoide Stimme zu, worauf das hinausläuft: Neurofaschismus. Wenn mal definitiv geklärt ist, wie das Gehirn tickt, wird in allen sich darauf berufenden Disziplinen mit dem "Neuro-" als Vorsilbe, leicht abzuleiten sein, was DIE NORM ist. Und zwar ein für alle Mal, weil natürlich / naturgesetzlich vorgegeben durch die Hirnstrukturen. Und was willst Du denen entgegenhalten? Du wirst Dich nicht wehren können. Widerstand ist zwecklos, weil automatisch abweichlerisch, gegen die NORM verstossend und letztlich tendenziell: krank. Und das hat doch schwer was Faschistoides oder Totalitäres, je nach Blickwinkel, würd ich meinen. Jetzt ist schon bei der NZZ der Schinken "Neuroleadership – Erkenntnisse der Hirnforschung für die Führung von Mitarbeitern" Buch des Monats. Deine Untergebenen hirngerecht zu führen ist ganz einfach. Steht in der Besprechung:

Im eigentlichen Kernstück des Buches sind die für das Verständnis des Themas wichtigsten Erkenntnisse für die Praxis leicht handhabbar in den «Sieben Grundregeln der Neuroleadership» zusammengefasst. Diese lauten: 1. Das Belohnungssystem ist die zentrale Schaltstelle. 2. Das Ultimatumsspiel gilt überall. 3. Vorinformationen beeinflussen die Erwartungen und das Verhalten. 4. Jedes Gehirn ist anders. 5. Es gibt keine Fakten ohne Emotionen. 6. Erfahrungen bestimmen das Verhalten. 7. Situationen können eine nicht vorhersagbare Eigendynamik entwickeln.
So einfach ist diese "Neuroleadership"! In 3 Worten: Zuckerbrot und Peitsche. Besprochen hat das Buch eine Stefania Lottanti Von Mandach, Assistentin am ostasiatischen Seminar der Uni ZH. Sie unterschreibt allerdings ihre Zeilen mit "Lehrstuhl HR-Management, Universität Zürich". Lottanti war dort zwar vor Jahren mal teilzeitlich tätig, wird aber aktuell auf der Website des Lehrstuhls nicht aufgelistet. Wenn Lottanti trotzdem den Eindruck erweckt, sie gehöre zu der Institution dazu, dann ist das ergo zwar gelogen, aber der NZZ offenbar egal. Die Rubrik "Buch des Monats" hat das Blatt ausgelagert zu dem HR-Lehrstuhl und schert sich seither sichtlich nicht mehr drum. Denn wie käme es sonst dazu, dass unter dem Label "NZZ" eine Japanologin das Sachbuch eines Fachmannes für Epilepsie (Autor ist Christian E. Elger) über die Konsequenzen der Erkenntnisse aus der Hirnforschung für die Art und Weise der Führung von Lohnsklaven präsentieren darf und ihre Apologie schliessen kann mit:
Somit ist Elgers Buch ein Beitrag zur Entwicklung von Führungsmodellen, die besser auf das menschliche Gehirn ausgerichtet sind.
Uebrigens: Natürlich gibt's auch bereits ein Neuroleadership Institut, samt Kongressen und Periodikum, wie's sich gehört.


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Abt. Jööö, Schnüffi!™


Das letzthin von mir gegangene alte Macbook passte zu meinen kleinen Schwarzen. Das neue zu unseren silbergrauen Midinette.

Nachruf: Lieber Supporter, bist du im Urlaub oder kannst du dich bitte mal melden? Ich hätte da mal eine Frage …


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Abt. Nice to know – heute: Hitlerschnauz


Die NZZ am Sonntag brachte einen herrlichen Verriss der SF-Reduit-Soap Alpenfestung:

Der Gebrauch der Schweizer Armeesprache vor laufender Kamera erreicht ihren Höhepunkt beim Rapport am Abend: «Anwesend vierzehn Mann, vier auf der Wacht, ein Mann im KZ.» Im Krankenzimmer.

Auch schön: Der Uniform-Experte erklärt dem Moderator den Gebrauch des alten Rasierzeugs und dass das Rasieren direkt unter der Nase schwierig war. «Darum liessen viele Männer dort einen Schnauz stehen», sagt der Experte. Unpolitischer kann man das Hitlerschnäuzchen wohl nicht erwähnen.

Ich muss mir das wohl doch mal anschauen.


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Abt. Keintunnel CH
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