Jeder hat ja einmal klein angefangen. Auch ich diente als Statist am Theater Basel - in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Allerdings waren damals die Ansprüche noch nicht so horrent:

Für die Opernproduktion „La Bohème“ in der Inszenierung von David Hermann sucht das Theater Basel neun Statistinnen und Statisten. Gesucht werden sieben gutausehende, gut gebaute junge Herren und zwei junge spielfreudige Damen für kürzere Auftritte.

Das Produktionsteam hat für mögliche Bewerberinnen und Bewerber einen öffentlichen Castingtermin für den 16. August 2008 um 13.45 Uhr, Treffpunkt Porte, Elisabethenstrasse 16, angesetzt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Damit ihr mal alle sehen könnt, was der Greni der Schweizer Armee so für ein krasser Siech ist. So stellt es sich zumindest das VBS in seinem offiziellen Werbevideo vor.

Während in Basel der Traderaklatsch der baz doch immer sehr pfleglich und gesittet mit seinen Objekten umgeht, macht die Schwaninger in Zürich ernst mit Klatsch. Ihre Anekdote von Tintenpatronenvertreter Sven und seiner Vorliebe für reiche, geschiedene Blondinen ist sehr hübsch. Gibt Zürich für Klatsch tatsächlich einfach objektiv mehr her weil mehr Geldadel samt Entourage als Nährboden vorhanden ist? Oder fehlt Basel nur die kaltschnäuzige Kamikaze-Journaille, denn pikante Geschichten gäb's genug, aber die schreibt in dem dörflichen Umfeld am Rheinknie niemand aus Angst vor den sozialen Folgen? Liegt Zürich klatschmässig Meilen vor Basel nur wegen der finanziellen Unabhängigkeit von Hildegrad Schwaninger-Ramspeck?

Nicht nur der Tessiner SVP-Präsident und -Grossrat Pierre Rusconi hat's gesehen, auch Blogger Mario Aeby fiel das Ding am Himmel vergangenen Samstag auf. Er hat's geistesgegenwärtig sogar fotografiert (erwarte nicht zuviel!).