Montag, 28. Januar 2008


Abt. Feierabendkitsch


Viel schwärzer als jetzt gerade kann ein Himmel nicht sein. Aber vor einer guten halben Stunde sah er noch so aus.


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Abt. falsche Unbescheidenheit - heute: Uni BS


Die Uni Basel frohlockt. Einer ihrer Professoren <a href=www.unibas.ch target=_blank>erhält den Humboldt Forschungspreis.

Prof. Dr. Stefan M. Schmid, Vorsteher des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Basel, ist mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Mit dem mit 60'000 Euro dotierten Preis würdigt die deutsche Alexander von Humboldt-Stiftung sein wissenschaftliches Lebenswerk.
60'000 Euro. Nicht schlecht. Weiter erfahren wir bei der UniBS:
Mit ihren jährlich mehrfach vergebenen Forschungspreisen zeichnet die Humboldt-Stiftung jährlich mehrere international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausserhalb Deutschlands aus, die mit ihren Entdeckungen, Theorien oder Erkenntnissen ihr Fachgebiet nachhaltig geprägt haben.
Wir gratulieren. Gestatten uns aber zu präzisieren, was die Uni Basel durch die unscharfe Formulierung "mehrfach" verwedelt. Nämlich dass der Humboldt-Forschungspreis rund wöchentlich zwei Mal vergeben wird. Im Schnitt Montag und Donnerstag geht je ein Preis raus. Wie Humboldt selber sagt:
Die Humboldt-Stiftung vergibt jährlich bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise.
Insofern ist der Preis eigentlich eines von rund 100 Stipendien, die die Humboldtstiftung jährlich vergibt. Aber "Schmid erhält Humboldt Stipendium" klingt halt weniger sexy als "Schmid erhält Humboldt-Preis".
Wir erlauben uns zudem darauf hinzuweisen, dass der Nominierende dem Geehrten anfangs der 80er Jahre an der ETH bereits über den Weg gelaufen sein muss, weil Handy damals dort Postdoc war, während Schmid gleichzeitig da als PD wirkte. Die zwei Wandervögel dürften sich also wohl schon länger kennen... Wir wünschen natürlich trotzdem gutes Gelingen!
Gemeinsam mit Prof. Mark Handy von der Freien Universität Berlin wird Prof. Stefan Schmid die Tiefenstruktur der Erde bis in Tiefen von rund 100 Kilometer in Zusammenhang mit der Entwicklung der an der Erdoberfläche sichtbaren Gebirge bringen. Studienobjekt sind die Gebirge Zentral- und Südeuropas, die bei der Kollision der afrikanischen mit der europäischen Platte entstanden sind. Die beiden Forscher werden sich dabei auf die die Alpen, den Apennin, die Dinariden und die Karpaten konzentrieren.
Mit rund Fr. 100'000.- für zwei Personen lässt es sich sicher komfortabel reisen. Schmids Verdienste sollen hier nicht geschmälert werden. Darüber messen wir uns kein Urteil an. Aber die PR-Taktik der Uni, die dürfen wir ungestraft geisseln. Und zu einer kritischen Lektüre der Erfolgsmeldungen auch aus universitären PR-Textfabriken ermuntern, die offenbar der Pflicht zur wissenschaftlichen Redlichkeit entbunden sind.

Hallo, <a href=baz.ch target=_blank>baz? Reicht's nur noch für copy-paste?


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Abt. Was ist eigentlich ... ein Augenschlag?


duden.de

Der baz entnehmen wir, dass der Luzerner Bruder Fritschi dem "Augenschlag" unserer schönen Tamara erlegen sei. Meint das jetzt die Faust aufs Auge? Or did you mean <a href=www.google.ch target=blank>...?


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Abt. Verschleiss grossartiger Kräfte


"Doubleface oder Die Innenseite des Mantels" heisst das Theaterprojekt, das die bekannte Marthaler-Weggefährtin und Bühnenausstatterin Anna Viebrock zusammen mit Dramaturg Malte Ubenauf auf die Schauspielhausbühne gebracht haben. Inhaltlich dreht sich das Ganze um den langen Schatten, die der grelle Schein der Haut-Couture-Welt hinterlässt.

Zu erleben ist ein grandioses Bühnenbild, das zu sehen eigentlich das Eintrittsgeld bereits lohnt. Zu sehen sind wunderbare Kostüme aus den 1950er-Jahren – ein Augenschmaus für die, die das mögen. Zu bewundern sind eindrückliche Schauspielerinnen und Schauspieler – allen voran der französische Mime Marc Bodnar in der Rolle des Modezaren Christian Dior. Wenn da nur nicht noch der Versuch wäre, textlich irgendwelche hintergründige Inhalte zu vermitteln. Da werden uns bedeutungsgeschwängerte Worthülsen entgegengeschmettert, die das Ganze in eine schwulstig-wulstige Pampe einlullen. Auf die Dauer wirkt das doch ziemlich ermüdend. Schade. Und: was für ein Verschleiss von grossartigen Einzelleistungen und Kräften.


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Abt. bazille des Tages


Bei ihrer Berichterstattung über den unendlichen Vorfasnachtsreigen hangelt sich die beste aller Basler Tageszeitungen immer wieder zu absoluten Spitzenleistungen empor. Bei seiner Bewältigung des Zofinger-Concärtli (Verbindungsstudenten sprechen in Reimen) verfällt Berichterstatter -minu einem geradezu orgiastischen Aphorismen-Rausch. Da legen die Fagunzen ein Concärtli auf die Bretter, "das knackt wie frisch geschnippelter Eisbergsalat". Da sind "gezogene Mässmogge (...) blass dagegen", und es wird mit Worten gespielt, "wie Las-Vegas-Jongleure mit Keulen", das Concärtlich ist "luftig wie ein Marshmallow, bunt wie ein Räppliregen, mit Anspielungen durchwirkt wie der Gugelhopf mit Rosinen".

Wohlgemerkt, ich bin erst etwa bei Zeile 30 des Artikels angelangt, höre jetzt aber auf im Ungewissen darüber, ob -minu diese verbale Tortenschlacht tatsächlich ernst meint oder ob er sich selber parodiert.

Das war in der Samstagsausgabe. In der heutigen Ausgabe der besten aller Basler Tageszeitungen lesen wir einmal mehr von einer vorfasnächtlichen "Welturaufführung". Abgesehen von der Tatsache, dass jede dieser Dutzend Veranstaltungen, weil sie einmalige Aufführungsserien sind, per se gar nichts anderes sein können als Uraufführungen, sei hier einmal mehr auf dem Begriff herumgetanzt:

Es gibt Aufführungen, es gib't Erstaufführungen (z.B. schweizerische oder deutschsprachige) ubnd es gibt Uraufführungen. Uraufführung heisst, dass ein Stück oder eine Komposition erstmals überhaupt aufgeführt wird. Eine Uraufführung ist also eine Uraufführung, ob man nun ein baslerisch, schweizerisch, Welt- oder universal vorne dranhängt. Aber vielleicht habe ich auch hier ganz einfach die Ironie nicht verstanden.


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Abt. Mannhart Town a.k.a. Basel


Am Wochenende noch bog Polizeitrompete Klaus Mannhart die Grundrechtsverletzungen seines Arbeitgebers zurecht mit Aussagen wie

Dass die Polizei aber rigoros kontrolliert habe, sei berechtigt gewesen. Die "ganze Führungsriege des Schwarzen Blocks aus Zürich" sei in Basel gewesen - laut Mannhart auch die Aktivistin [voller Vor- und Nachname].
Nachzulesen heute in der besseren aller Basler Tageszeitungen, der basellandschaftlichen - die baz hingegen widmet den Übergriffen 4 (in Worten: vier) Zeilen (plus 7 einhalb über Grossrat Michael Wüthrichs gestern eingereichte Interpellation in der Sache - die Uniformierten hatten seine 16jährige Tochter beim Tinguelybrunnen grundlos eingesackt). Die "Führungsriege des Schwarzen Blocks aus Zürich" macht einen Ausflug nach Basel? So fucking what? Solange niemand der Ausflügler mehr tut, als seine Grundrechte (z.B. Bewegungs- und Versammlungsfreiheit) wahrnehmen, wär's die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der Polizei, die Damen und Herren allenfalls vor Übergriffen Rechtsradikaler zu schützen. Alles andere ist Willkür. Jedenfalls in meinem Verständnis von Rechtsstaat. Wie legal ist es eigentlich, die volle Identität Festgenommener (Aktivistin XY) in den Medien bekanntzugeben? "Legal? Illegal? Scheissegal!" wird sich K. M. wohl ungestraft denken dürfen.
Und schon liegt die Nervensäge einem wieder in den Ohren: Heute in den DRS-Morgennews in einem Übersichtsbeitrag in Sachen Videoüberwachung an der Euro08. Sein Statement: mannhartvideo (audio/mpeg, 462 KB) .
... Wir wollen uns nicht einbunkern. Und das ist eigentlich die Mentalität, die wir auch sonst in Basel haben. Man will diese Praxis auch nicht ändern im Hinblick auf die Euro08...
Die baselstädtische Verordnung über die Videoüberwachung (videoueberwachungsverordnung-bs (application/pdf, 30 KB) ) bestimmt:
Der Umstand der Bildübermittlung- und Bildaufzeichnung sowie die verantwortliche Stelle sind durch geeignete Massnahmen erkennbar zu machen.
Hier der Vollständigkeit halber gleich auch das baselstädtische Datenschutzgesetz zum Nachlesen: datenschutzgesetz-bs (application/pdf, 63 KB) . Polizeikameras sind ja in Basel bereits da und dort installiert (ein nächstes Projekt für My Maps bei Google: ein "user generated Situationsplan" aller Überwachungskameras à la <a href=maps.google.com target=_blank>Chemiedeponienkarte). Hat jemand im Publikum je irgendwo irgend eine der von der Verordnung zwingend vorgeschriebenenen Hinweistafeln gesehen, auf der allenfalls sogar "die verantwortliche Stelle" genannt würde? Mannhart, ausrücken mit Papier, Bleistift und Klebstreifen! Machen Sie sich endlich nützlich!


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infamous for 8215 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

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Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
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