Sonntag, 26. August 2007


Abt. Lob sei dem Wiki-Scanner


Der Wiki-Scanner ist was Lustiges: Man kann damit sehen, von welchen Firmen-Netzwerken aus welche Artikel in Wikipedia wie verändert worden sind.

Aufschlussreich ist zum Beispiel, wie oft und vor allem wie aus dem Netzwerk des Jean-Frey-Verlags der Artikel "Roger Köppel" von einem unbekannten Autor bearbeitet worden ist. Fast jedesmal schrieb er den halben Artikel neu, veränderte Wertungen und Faktenangaben hartnäckig ins Gegenteil und fügte immer wieder gerne längliches Geschwafel ein.

Hier ein kleines Beispiel vom umfangreichen ersten Eingriff der IP 213.188.253.220: Vorher: "Die Weltwoche, die in der Vergangenheit ein linksliberales Weltbild vertreten hatte, publizierte zunehmend wirtschaftsliberale und amerikafreundliche Meinungen, was dem Blatt den Vorwurf eines Rechtskurses eintrug." Nachher: "Die Weltwoche, die in der Vergangenheit stark nach links gerückt war, wurde von Köppel auf einen bürgerlichen Kurs zurückgeführt. Er selber bezeichnete die politische Linie der Weltwoche einmal so: "Politikskeptisch, wirtschaftsfreundlich, immer gut gelaunt.""

Die umfangreichen Änderungen blieben zehn Tage stehen, dann fielen sie jemandem auf und sie wurden revertiert. Aber die IP liess nicht locker. Im nächsten Monat machte sie sich wieder über den Artikel her und löschte in einem ersten Schritt sang- und klanglos die beiden Sätze: "(Köppel) rief in einem Kommentar zur Wahl der rechten Schweizerischen Volkspartei (SVP) auf. Die Auflage der Weltwoche stieg unter Köppel vorübergehend, fiel aber noch während seiner Amtszeit wieder."

Tags darauf warf die IP nochmal ihren PR-Generator an und fügte stattdessen hinzu (neben vielem, vielem anderem): "Köppels vieldiskutierter Kurswechsel verschaffte der Weltwoche eine Auflagensteigerung, vor allem aber legte das Blatt durch seinen wirtschaftsfreundlichen und politikskeptischen Kurs auf dem Anzeigenmarkt markant zu."

Und so ging es weiter: Meistens werden die Änderungen von Nutzern entdeckt und entfernt, wenig später ist die IP wieder zur Stelle und fügt PR-Blabla ein, löscht Unliebsames (wie Meldungen über Auflagenverluste und massenhafte Abgänge), schwächt Stellen ab, die sich mit dem politischen Kurs des Blattes befassen, und fügt immer wieder Eigenlob ein (Harvard-Studium, Wahl zum Journalisten des Jahres). Gerne löscht er solche Sätze: "Seit seiner Rückkehr dominieren konservative Inhalte das Blatt." Gerne fügt er solche Sätze ein: "(Die Weltwoche), die während seiner Abwesenheit wieder in die roten Zahlen gerutscht war (...)."

Schon lustig, so ein Wiki-Scanner.

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schwingerkönig...


..ist abderhalden. fuzzy wird wohl gratulieren....wie ich.


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