Donnerstag, 7. Dezember 2006


Abt. Waterloo


Führungskräfte haben, so heisst's, nicht nur ein Flair für Zahlen. Sie können auch schreiben, wie Walter Kielholz (eher weniger) und Peter Wuffli (eher mehr) in der NZZ vom 07.12.06 auf S. 29 beweisen. Immerhin, sie schreiben über "Führungsprobleme in globalisierten Märkten", da kennen sie sich aus. Die NZZ selbst kündigt deren Beiträge prominent auf der Frontseite an:

Wir publizieren redaktionell stark überarbeitete Ausschnitte aus den schriftlichen Fassungen der beiden Vorträge.

Ich nehme nicht an, dass die Redaktion etwas an den Aussagen geändert hat. Die Bearbeitung muss also eine stilistische gewesen sein.

In der Tat: Einige Stilblüten haben dem Rotstift Widerstand geleistet. Am meisten Freude hatte ich an Walter Kielholz' "polarisierendem Reizwort" und seinem Versuch, "den Spagat zu leben zwischen Diversity und und der Unternehmenskultur als starke Klammer". Ein Spagat zwischen drei Punkten? Respekt. Das schafft nicht jeder, schon gar nicht tagein, tagaus. Aber die Klammer der CS ist wohl auch eine sehr enge, da klappt das schon. Und natürlich ist die Bank global in jedem Satz. "Weltweit" ist halt einfach nicht umfassend genug.

Walter K. muss noch ein bisschen üben, sonst wird das nichts mit seinem "De bello gallico". Oder hat er sich gegen weitere redaktionelle Eingriffe gesträubt? Damit verrät er mehr über seine Führungsqualitäten als in seinem Artikel. Dieser ist allerdings voll von aneinander gereihten Platitüden, die so tun, als bilden sie ein Argument (ein schönes Beispiel bietet die erste Spalte), und gibt also sowieso wenig her. Peter Wufflis Artikel ist - wenn auch glatt und smooth - um einiges kohärenter. Er ist halt einer, der auch mit dem Wort umgehen kann, das hat er gelernt damals als Kleinster in der Klasse, im Gegensatz zum tölpeligen Walti.

Egal. Nun kann der CS-Pressedienst für die interessierte Öffentlichkeit festhalten: "Neben seiner vielfältigen Tätigkeit als Verwaltungsratspräsident verfasst Walter Kielholz auch Artikel für die NZZ."


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küchlin amtlich eröffnet


für infame traditionsblogger ist das multiplex-kino in der steinen (8 säle, 2300 plätze, viele bars usw.) natürlich schon längstens geschichte. für basels society nicht, ist doch der neueste kino-komplex der Pathé-gruppe (pathé nicht zu verwechseln mit pâté - das gabs auf den häppli) erst vor rund einer stunde amtlich eröffnet worden. der kanton entsandte frau finanzdirektor herzog...sie dürfte in den minuten, wo dieses berichtlein formuliert wird, den film "hors de prix" ansehen, bevor sie zum "cocktail dînatoire" hiess es auf der einladung schreitet. ob die gäste und gästinnen dann noch viel mögen glaube ich nicht, weils auf den div. plattformen schaumwein (mittelprächtig) mit häppli (kat. eher besser) gab. weil das das tit. publikum mit relativ leerem magen direkt vom arbeitsplatz kam, wurde schon hier eifrig hingelangt. als die reden begannen , bin ich abgezischt. seit fellini ("la strada") sehe ich mir keine filme mehr im kino an. ich hab mir sagen lassen, es habe seither in der tat keinen besseren film mehr gegeben.

die gästeliste war beeindruckend. und die meisten der angemeldeten waren auch da, etwa schuhmacher vom gaswerk und schuhmacher von der stadtplanung. oder votanten und -onkel des stadtmarketings, der IG steinen, des kinoverbands, der verkehrspolizei usw.

für die alten küchlin-habitués und jene älteren herrschaften, die sich noch an karters komödie erinnern, war die off.vernissage natürlich phänomenal. man kennt die räume nicht mehr...und erst, wenn man via notausgang aufs birsigparking hinausschreitet, meint man, das sei wie früher, als man nach der drummeli-aufführung via hinterausgang das kiechli verliess. aber sonst ist alles anders. oder fast. die bar auf der ersten oder zweiten plattform erinnert den veteranen an das alte, leicht schummrige nachtlokal mit tänzerinnen, die sich auf geheiss des herrn ceppi (senior) aber nicht entblättern durften. so streng waren die bräuche.

gleich geblieben ist die fassade. wer den mut hat, klopfe mal dran...dann merkt man , dass die fassade keine mauer ist, sondern eine hölzerne kulisse. trotzdem: die architektonisch anspruchslose mauer ist darum interessant, weil ihr entwerfer richard calini später einmal regierungsrat wurde. er war dies nur während zweieinhalb jahren und erlitt eine schmähliche abwahl. nicht aus politischen, sondern aus anderen gründen. falls es interessiert, kann ich diese gelegentlich aufzählen.

wie dem auch immer sei: calini würde sein werk nicht mehr erkennen. gut kommts trotzdem daher!


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Abt. Spam of the day (II)


These days it's like the dot com revolution round two. The only difference is, this time there will be no crash. Everyone is wiser and the internet has already proven that it is THE place to do business.


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Abt. Spam of the day


Ojemine, wer den Rummel in der Mitte nicht mag, durfte bis anhin seinen Kaffee und alle Tageszeitungen im Il Caffe geniessen. Aber leider ist jetzt dieses Vergnügen vorbei, der neu montierte Riesenplasmabildschirm verblendet das herzige Cafe mit mieser Easyjetwerbung und infantilen Filmvorschauen. Diese neue Werbeform mit Endlosschleife nennt sich Gastronomiefernsehen.

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Abt. Ausgezeichnete Anbindung


Wer mich schon mal auf dem Trampolin in der Freizeithalle saltieren oder auf dem Rasen davor Purzelbäume schlagen gesehen hat weiss, dass ich ein grosser Fan der Dreirosenanlage bin. Jetzt wurde die Anlage ausgezeichnet. Aber wofür?

Die deutsche Stiftung "Lebendige Stadt" verleiht jährlich Anerkennungspreise für gut gestaltete Spiel- und Freizeitplätze. In diesem Jahr hat eine Fachjury sieben Plätze und Anlagen mit Anerkennungspreisen ausgezeichnet. Darunter fällt auch die neu gestaltete Dreirosenanlage (Eröffnung im September 2005). Die Anlage überzeugte die Jury durch ihre sehr gute Anbindung zum Rhein.
Die direkte, nur von einer Strasse durchbrochene, Lage am Rhein ist das einzige, wofür die Dreirosenanlage nichts kann.


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Abt. originelle Abkürzungen


Sagt grad eine Kollegin: "EDV - Ende Der Vernunft".


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Abt. Lesefutter - Pynchons 2'000 Seiten


Die Dame vom Rowohlt Verlag erklärte, der soeben auf Englisch erschienene, neue Roman von Thomas Pynchon, "Against the Day", werde im Frühling 2008 auf Deutsch erhältlich sein und voraussichtlich rund 2'000 Seiten umfassen.


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Abt. Fallfehlerfinder


Aus dem Tagi von heute:

Im Fall des vergifteten russischen Ex-Spions Alexander Litwinenko ist in Moskau der erste Zeuge vernommen worden. Als erster Zeuge vernahmen russische Beamte Dimitri Kowtun.


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Abt. Bene will never die! He goes DAB...


kleinreport <a href=www.kleinreport.ch target=_blank>meldet u.a.

«Ringier hat beim Bakom Konzessionsgesuche für die beiden DAB-Spartensender eingereicht, die ich als Projektmanager betreue», zitiert das Heft Luginbühl. «Da wir im Bereich Radio keine Erfahrung haben, wollten wir einen Profi», habe Fibo Deutsch, Chef von Ringier-TV und Zuständiger der Digitalradio-Projekte, den Luginbühl-Auftrag begründet. «Cash Classics» soll ein Klassikradio mit Wirtschaftsinformationen werden, auf «Chartradio» könnten dereinst internationale Hitparaden zu hören sein.


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infamous for 8097 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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Abt. Keintunnel CH
Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
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