Urteil um verfütterten Landwirt rechtskräftig

Eine falsche Formulierung in der Art von "ein warmer Würstchenverkäufer"? Ein Bauer, der seinem Vieh irgendetwas Verbotenes verfüttert hat? Nein, die Schlagzeile in den 15-Uhr-Nachrichten des Bayerischen Rundfunks ist drastisch, aber - wie die Meldung dazu zeigt - durchaus korrekt:

Ingolstadt: Das Urteil im Prozess um einen an die Hofhunde verfütterten Bauern aus Neuburg an der Donau ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof verwarf die Revision der vier Angeklagten, die den Familienvater zuerst erschlagen und dann den Hunden zum Fraß vorgeworfen hatten.

"J'accuse...!" - Die neue infamy-Kampagne "für mehr Mut in den Medien"

Die ganze Medienwelt ist von Seichtheit besetzt. Die ganze Medienwelt? Nein. Ein stellvertretender Chefredaktor hört nicht auf, dem medialen Fanal Widerstand zu leisten! Matthias Geering - der uns im "Tageskommentar am Fasnachtsmontag bazial-appellativ "d Kuttle putzt hett":

Nichts geht mehr an diesem Sonntagmorgen, der uns in Erinnerung bleiben wird als der Tag, an dem die Region im Schnee versank. (...)Es ist schon erstaunlich: Da bricht für ein paar Stunden die Mobilität zusammen und schon richtet sich der Aerger vieler Menschen auf den öffentlichen Verkehr. (...) Trotz gefährlichem Strassenzustand und vieler gebrochener Aeste kamen keine Menschen zu Schaden. Das ist alles andere als selbstverständlich - darüber sollten wir froh sein. Und vor allem auch darüber, dass dieser Rekordschnee nicht einen Tag später die Region heimgesucht hat...

Manche werfen M.G. einen schwerfälligen, hausbackenen Schreibstil vor. Ein ganz übler Kritikaster meinte gar, bei der BaZ würden Leserbriefe gelegentlich in Kommentarspalten veröffentlicht. Unsinn! Der Mann tarnt sich bloss. Muss er auch, denn bei ihm künden sich auf leisen (und vielleicht auch unbeholfenen) Pfoten grosse Dinge an. M.G. am Fasnachtsdienstag in der Rubrik "baz direkt":

Die Digitalisierung der Fotografie hat unsere Arbeit grundlegend verändert.(...) Wir möchten sie nutzen: die digitalen Errungenschaften und die Verankerung unserer Leserinnen und Leser in der Region. Sie erleben den Alltag, sie erleben das Aussergewöhnliche - und fangen es mit der Kamera ein. Wir haben Freude an diesen Bildern und möchten diese einer breiten Oeffentlichkeit zugänglich machen. Wie das aussieht, sehen Sie auf Seite 21, wo wir die Fasnachtsschnappschüsse unserer Leserschaft abdrucken."

Hier geht es um nichts weniger als die Demokratisierung der Zeitung! Bald wird die "Leserschaft" nämlich auch Artikel und Kommentare schreiben dürfen! Und dann der Fasnachtsmittwoch. M.G. erweist heute in der Rubrik"dummi schnuure" dem grossen Emile Zola seine Reverenz. Er klagt an!

Wer liest die Zeedel? So, jetzt möchte ich einmal eine ehrliche Antwort. Wann liebe Leserin, wann lieber Leser, haben Sie einen Fasnachtszeedel wirklich gelesen?

Endlich wagt in dieser Sache jemand das offene Wort - und geht gleich noch einen Schritt weiter:

Schafft diese langweiligen Zeedel ab und gebt dem Vortrab Attraktiveres zu verteilen.

Da rüttelt ein Mann an den Grundfesten der Basler Stadtkultur. Das wird vielen Leuten hier gar nicht gefallen. Und das - machen wir uns nichts vor - kann böse Folgen haben!

Ein Journalist geht seinen Weg, einen gefährlichen Weg. Er geht ihn aber nicht ohne unsere Solidarität. Weiter so, Matthias Geering, bleiben Sie dran, an Ihren heissen Themen!

Das Nussbaum-Tribunal tagt erstmals am 6.6.06, 19h, im Vortragssaal des Kunstmuseums Basel. Klagen wegen Verschandelung des öffentlichen Raumes durch Kunstwerke können bis Ende März beim "Gerichtspräsidenten" eingereicht werden: Guido Nussbaum, St. Albanrheinweg 64, 4052 Basel

Haben dailymotion, youtube, video.google und all die anderen Quellen (bittorrent, Democracy-Player usw.) Deinen Fernsehkonsum nicht auch verändert? Warum sich B'n'B & Co noch antun? Fehlt das "Couchpotato Feeling" am PC? Kommt noch! Geht keine 5 Jahre mehr. Das schoss mir kurz durch den Kopf als ich über Toni Mahoni bei Spreeblick stolperte.

<a href=www.goyellow.de target=_blank> GoYellow zeigt Sperrgebiete. Praktisch. Und scary. Via NamicsBlog.

"Wie ein grönländischer Gletscher am Kalben", flötete unser Betriebspoet. Wie der Aletschgletscher im Klimawandel, dachte der ob solcher Schwärmerei angewiderte Miesmacher vom Dienst. Auch das leere Weinkistchen zwischen Dr. T.s Spaltklötzen entging des Schöngeists Auge nicht: "Ein Grand Cru Classé!" Bemerkenswert fand Ulspegel des Weiteren, dass auf dem steilsten Dache unseres Hinterhofs der Schnee noch recht fest auf den Ziegeln lag, während jener auf dem flacheren daneben bereits als Lawine hernieder gegangen war - gottlob ohne dass jemand zu Schaden kam. Die Frage bleibt: Wann rutscht das nächste Brett. Und welches zuerst?

baz Dass die Medien immer nur das Schlechte bringen!