Nachbau des US-Lagers auf Guantanamo als politische Performancekunst in Manchester. Bericht darüber vom ORF: Mit gefesselten Händen und verbundenen Augen kommen die Gefangenen im Lager an. Ein Wachturm, Stacheldrahtzäune und unzählige bewaffnete Wächter verhindern ihre Flucht. Ihr Tagesablauf beschränkt sich auf Nahrungsaufnahme und brutale Verhöre. Was nach einem Erlebnisbericht aus dem US-Militärlager Guantanamo auf Kuba klingt, spielt sich jetzt im britischen Manchester ab. Dort steht eine exakte Kopie des umstrittenen Camps. Der große Unterschied: Die Gefangenen sind aus freien Stücken hier.

(sda) Der Erfolgsautor Manuel Vázquez Montalbán, einer der bedeutendsten spanischen Schriftsteller der Gegenwart, ist tot. Er erlag im Alter von 64 Jahren auf der Heimkehr von einer Australienreise einem Herzinfarkt. Nach spanischen Rundfunkberichten starb der Autor in der Wartehalle des Flughafens der thailändischen Hauptstadt Bangkok (Anm. d. Red: but that's no way to say goodbye!). Vázquez Montalbán war als Erfinder des Krimihelden Pepe Carvalho weltweit bekannt geworden. Der Schriftsteller hatte erst kürzlich seinen jüngsten Roman mit der Figur des Detektivs Carvalho fertig gestellt. Das zweibändige Werk, so hatte es der Autor vorher selbst angekündigt, sollte der letzte Carvalho-Roman sein. Die Kriminalromane zeichnen sich dadurch aus, dass die Morde eher eine nebensächliche Rolle spielen. Dem Autor ging es vor allem um eine kritische Beschreibung der spanischen Gesellschaft. Dazu bedient er sich seines Helden Carvalho, eines Ex- Kommunisten und ehemaligen CIA-Agenten, der mit zynischen Bemerkungen über die spanische Wirklichkeit nicht spart. Zugleich benutzt der Schriftsteller seinen Helden dazu, mit missliebigen Kollegen abzurechnen. Der aus Barcelona stammende Vázquez Montalbán war Anfang der 60er Jahre der Kommunistischen Partei in Katalonien beigetreten und gehörte zeitweise dem Zentralkomitee an. Wegen Unterstützung eines Bergarbeiterstreiks nahm das Franco-Regime (1939-1975) ihn in Haft und belegte ihn mit einem Schreibverbot. Der Autor war - ebenso wie sein Krimiheld - ein Gourmet und verfasste mehrere Kochbücher. Ausserdem schrieb er Gedichte und politische Essays. Bis zu seinem Tod verfasste er regelmässig Kolumnen für Spaniens grösste Tageszeitung «El País».
Nachrufe: FAZ, BBC, El Mundo berichtet, dass die sterblichen Überreste Montalbans am Montag um 10:10 Uhr in Madrid ankommen werden mit der Thai Airways, Flug TG 942, <a href=news.google.es target=_blank>Reaktionen auf Spanisch.

(onlinereports) Die Redaktion der Basler Zeitung solidarisiert sich mit den von der Entlassungen bedrohten Kolleginnen und Kollegen. Nach Informationen von OnlineReports setzte unmittelbar nach Bekanntgabe des Abbaus von 17 der 80 Redaktionsstellen letzten Montagnachmittag ein "Korpsgeist" ein, der zu einer Solidarisierung mit potenziellen Abbau-Opfern führte: Spontan habe sich eine beachtliche Zahl RedaktorInnen bereit erklärt, ihr Pensum zu kürzen, um möglichst viele Stellen zu erhalten.(...) Trennen wollen sich Verleger Matthias Hagemann und Konzernchef Beat Meyer offenbar von Urs Hobi (für Basel zuständig), Heinz Eckert (Mitglied der Chefredaktion), Urs Rist (Basel-Stadt), Lukas Stöcklin (Baselland), Gérard Wirtz (Gastronomie), Max Gürtler (Wirtschaft), Werner Graf (Forum) sowie von der Feuilleton/Magazin-Sekretärin. (...) Unklar ist im Moment, wie weit Chefredaktor Hans-Peter Platz am Abbaukonzept mitgewirkt hat. (...) ein Insider: "Platz wurde ganz klar übergangen. Man hat ihn vor vollendete Tatsachen gestellt." (...) Sein eigener Abgang per Ende Jahr entspreche nicht vollständig seinem Fahrplan: Er hätte gern noch einige Monate weiter gearbeitet, hiess es übereinstimmend.