Fredi L. und die Borkenkäfer


Der Borkenkäfer hat sich letztes Jahr in den Berggebieten massiv vermehrt. Auch 2003 müssen höhere Regionen nochmals mit starkem Befall rechnen. Auslöser der rasanten Massenvermehrung des Buchdrucker-Borkenkäfers ist der Jahrhundertsturm «Lothar», welcher im Dezember 1999 über die Schweiz fegte. Gemäss der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL ist die Zahl der befallenen Fichtengruppen vor allem im Berggebiet massiv angestiegen. "In den Lockstoff-Fallen wurden im Jahr 2002 durchschnittlich 27000 Käfer gezählt ? so viele wie noch nie", schreibt Pressesprecher Fredi Lüthin. Scharf beobachtet, aber passiv formuliert, Fredi!


Es lebe die aktive Formulierung ganz ohne Substantivierung!

Es freut mich natürlich, dass der infame Borkenkäfer das Interesse des infamen Büros gefunden hat. Und genau wie die Jungs und Mädels in diesem Büro nun mal sind, halten sie dem ehemals aktiven Journalisten Fredi L. natürlich jede Passivformulierung vor den Käferrüssel. Zu Recht, hat sich doch dieser in seinem früheren Leben als Journalist ebenfalls vehement gegen den Passivismus (nicht zu verwechseln mit dem Pazifismus) gestemmt. Deshalb mach ich an dieser Stelle einen aktiven Verbesserungsvorschlag für meinen eigenen Text: "In den Lockstoff-Fallen zählten die Käfer 2002 durchschnittlich 27000 Artgenossen - so viele wie noch nie." Ich beobachte die Käfer weiter - beim Zählen und auch sonst. Aktives Ehrenwort!

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Aber Freddy

«27'000 Käfer gingen durchschnittlich in die Lockstoff-Fallen.
so einfach geht das (uth)
p.s.: im neuen work hab ich den wwf gedisst:

Immer mehr Produkte im Supermarkt preisen uns die Hersteller mit Labels als ökologisch, sozial produziert oder besonders tierfreundlich an. Etwa 30 verschiedene Labels aus dem In- und Ausland werben um die Gunst der umweltbewussten und sozialen Konsumenten.

Aber wie biologisch, sozial und tierfreundlich sind Labels wirklich? Am liebsten hätten wir Konsumentinnen und Konsumenten natürlich zum Beispiel Poulets nur aus biologischer Freilandhaltung, betreut von Landarbeiterinnen mit Spitzenlöhnen und hervorragenden Sozialleistungen, getötet mit (ungiftiger) Vollnarkose und verkauft zum Discountpreis.

Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Manche Biotextilie wird von Kinderhand genäht. Und umgekehrt: Faire Arbeitsbedingungen bedeuten noch lange nicht, dass am Ende auch biologische Produkte dabei rauskommen.

Der WWF versucht seit Jahren, die Labels für Lebensmittel und Nonfood-Produkte zu bewerten. Doch angesichts der Masse von Labels ist das offenbar eine unlösbare Aufgabe. So fühlen sich viele Labels vom WWF ungerecht bewertet. Max Havelaar und Claro zum Beispiel, werfen dem WWF vor, er sei bei seiner Bewertung zu umweltlastig. Faire Preise für die Hersteller aus der Dritten Welt und die Arbeitsbedingungen würden zu wenig gewürdigt. «Kernelemente des Max-Havelaar-Gütesiegels (unter anderem langfristige Handelsbeziehungen, Mitbestimmung und Entwicklung der Produzenten) wurden in der Beurteilung des WWF nicht berücksichtigt», klagt die Stiftung in einer Pressemitteilung. Ausserdem sei im neuen WWF-Labelführer der massive Fortschtschritt, den Max Havelaar seit 2003 bei den Umweltstandards gemacht hat nicht berücksichtigt.

Das Label «Dolphin Save», vom WWF nicht empfohlen, beklagt sich, der WWF hätte bei der Bewertung keine Fachleute zugezogen. Und generell kümmern sich die meisten Bio-Lebensmittelproduzenten nur wenig um gerechte Arbeitsbedingungen. Problematisch ist auch, dass der WWF zum Beispiel Fisch-Labels bewertet, obwohl er mit dem MSC-Label ein eigenes Label bewirbt. So behauptet das Label Fair-Fish zum Beispiel, wenn der WWF den Tierschutz stärker bewerten würde, wäre das MSC-Label nur noch «bedingt empfehlenswert», Fair-Fish aber «sehr empfehlenswert». Derzeit sind beide empfehlenswert.

Um den Konsumentinnen und Konsumenten ein bisschen Orientierung zu bieten, hat die Organisation Praktischer Umweltschutz Schweiz (Pusch) eine unabhängige Infostelle aufgebaut, die keinem Label direkt verpflichtet ist (siehe Infos und Tipps).

Work-Labels - Diese Labels achten auf faire Arbeitsbedingungen (Auswahl)
- Care-Fair (Teppichhandel mit fairen Produktionsbedingungen)
- Engagement (Biologische Baumwolle. Faire Bedingungen für Bauern. Keine Kinderarbeit)
- Fair-Fish (Nach Tierschutzkriterien gefangene und getötete Fische zu fairen Preisen von afrikanischen Küstenfischern aufgekauft)
- Gebana (Fairer Handel mit Produkten aus der dritten Welt. Keine Kinderarbeit.)
- Max Havelaar (Früchte, Kaffee, Honig, Baumwolle, Getreide, Tee, Zucker etc. aus fairem Handel)
- Naturaline (Biologisch und sozialverträglich produzierte Baumwolle und Kosmetika)
- Rain-Forest Aliance (Holzprodukte, Papier, Blumen, Bananen, Kaffee, Schokolade, Nüsse mit sozialverträglichen Arbeitsbedingungen.)

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