Abt. Mikropolitik - heute: 240'000m2 BGF Lysbüchel


Seit spätestens Ende Februar 2014 ist allen, die am Mitwirkungsprozess zum Lysbüchel-Areal teilnahmen, also knapp 50 teils prominenten Personen aus Verwaltung, Politik, Immobilienverwaltungen, Architekturbüros, SBB, Stadtteilsekretariat, Quartiervereinen etc. (we know who you are!), bekannt, dass dort im Laufe der nächsten 5 bis 20 Jahre bis zu knapp 240'000m2 Bruttogeschossfläche (BGF) an Nutzraum möglich sind.

Das entspricht 33,6 Fussballfeldern. Unter anderem diese Grafik ist in den Unterlagen zu finden, die die Damen und Herren vor 7 Monaten erhielten:

mögliche BGF Lysbüchel

Wie die BGF zwischen Wohnen und Arbeiten aufgeteilt wird, ist natürlich noch sehr offen. Dass mindestens die Hälfte davon Wohnraum werden wird, ist eine konservative Schätzung. Auf dem Lysbüchel-Areal sind also etwa 120'000m2 neuer Wohnraum für Basel möglich!

Die elf Türme, über die Basel-Stadt am kommenden Wochenende abstimmt,

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD

bringen, sollte die Zonenplanrevision Ost angenommen werden, ebenfalls maximal 120'000m2.

Das heisst? 1 Lysbüchel = 2 Ostblöcke. Das Lysbüchel-Areal hat ergo das doppelte Potenzial der sog. "Stadtrandentwicklung Ost"!

Wobei auf dem Lysbüchel-Areal Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft kombiniert werden können. Ganz anders als im (noch) grünen Osten, wo eine anständige Erschliessung per ö.V. erst erfunden werden muss!

Und Grün muss - anders als unter den Ostblöcken - auf dem Lysbüchel-Areal übrigens auch kaum ein Quadratmeter verschwinden. Ganz im Gegenteil. Es sind neue öffentliche Grünanlagen möglich, wo jetzt Park- und Lagerhäuser etc.

Lysbüchel Rundgang 24.9.2014 Lysbüchel Rundgang 24.9.2014

etwas unmotiviert in der Landschaft herumstehen! Und, ja, es wird auch nachher dort noch Werkstätten, Gewerbe, Büros etc. pp. haben.

Ist es Zufall, dass dieses spannende Entwicklungsgebiet, das Verdichtung nach innen beispielhaft ermöglichen wird, in der Debatte rund um die Zonenplanrevision nie prominent zu Sprache kam?

Hätten die Promotoren der Wohntürme ihre Felle davonschwimmen gesehen, wenn wirklich breit bekannt gewesen wäre, dass a) ihr Vorhaben objektiv überflüssig ist und b) an anderer Stelle in der Stadt ähnlich rasch im Bestand neuer Wohn- UND Gewerberaum entstehen kann?

Fakt ist, dass sehr viel bereits angedacht ist für das Lysbüchel-Areal. Wer aber z.B. beim Stadtteilsekretariat Basel-West nach Unterlagen darüber sucht, findet erst mal gar nichts Konkretes, sondern wird vertröstet auf eine öffentliche Infoveranstaltung im Oktober, nota bene nach der Abstimmung. Und an BVD-Sprecher Marc Keller verwiesen.

Warum sind die öffentlichen Unterlagen des Mitwirkungsverfahrens zum Lysbüchel-Areal nicht prominent auf der Website des zuständigen Stadtteilsekretariates sichtbar? Nicht mal eine Suche nach "Lysbüchel" findet etwas. Wobei nicht mal die Suche nach "Basel" ein Resultat liefert, die ganze Such-Funktion scheint defekt. Das ist alles insgesamt mehr als ärgerlich!

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD Die 11 Wohntürme, um die's am Sonntag geht, vom Friedhof am Hörnli aus gesehen.


Und was spricht dagegen,

an beiden (Un)orten zu bauen?

... Link

Nichts,

wenn a) eine sinnvolle zeitliche Staffelung (1. Lysbüchel, ... X. Ostblöcke) erfolgt und b) alle Neubauten im Bestand von 1. bis X-1 vorher voll vermietet / verkauft sind (das sind einige, siehe hier:

Gebiete mit Entwicklungspotenzialen durch Nutzungsplanmassnahmen (schematische Darstellung)

und da

Abb.: Gebiete mit Nutzungsreserven im bestehenden Zonenplan (schematische Darstellung)

zusammengefasst da

Warum die "Stadtdrandentwicklungen" überflüssig sind

) und c) die Zuzugswilligen dann noch immer Schlage stehen, um nach Basel zu kommen!

... link

Aber wenn man jetzt ...

... nein sagt, sagt man nein zum Bebauungsplan Ost, der ja noch kein konkretes Projekt ist. Und dieses Grundsatz- Nein wieder rückgängig zu machen ...

... link

... ist in 10, 20, 30 Jahren

für Dich, Deine Göttergattin, Deine Tochter und Deine EnkelInnen (eine davon wird Regierungsrätin, I know this!) ein Kinderspiel! Lass ihnen doch diese Freiheit. Die künftigen BewohnerInnen der bis dahin entstandenen Überbauungen der Erlenmatt und des Claraturm und des Lysbüchel-Areals und am Walkeweg und auf dem Dreispitz und beim "Bahnhof SBB Süd" und neben dem Areal der UPK und auf dem Felix-Platter-Areal und an der Stelle des Radiostudios und auf einem Teil des Milchsuppe-Areals, mit insgesamt mehreren tausend Wohnungen, werden es euch danken, dass da, so zentrumsnah, noch diese grüne Reserve ist. Ehrenwort!

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