Abt. Mikropolitik - heute: Zersiedelungsförderung II


Wie Basel-Stadt Platzverschwendung und Zersiedelung fördert, davon hatten wir's hier schon verschiedentlich. Dazu gehört auch die geplante Linienführung des 3ers, insbesondere in Frankreich.

OeV ist natürlich ok, aber warum legen die Verantwortlichen dann die Geleise grossmehrheitlich durch unbewohntes Gebiet?

Eines der im Ratschlag genannten, offiziellen Ziele ist, "neue Siedlungsgebiete" mit dem 3er zu erschliessen. Verdichtung nach innen geht aber anders. Darum liegt der Schluss nahe: Basel-Stadt fördert mit der Linienführung in der publizierten Form auf der französischen Seite aktiv die Zersiedelung.

Das ist eine Velofahrt aus St. Louis nach Basel, exakt auf der kommenden 3er Strecke (ja, auch hinter der Rehab vorbei!):

NACHTRAG 17.7.

Frage: Welche Tramlinie soll zum Bahnhof fahren?

Antwort: Unsere Priorität ist die Verlängerung des 3er-Trams. Der 3er wird in naher Zukunft ein neues Quartier westlich des Bahnhofs von Saint-Louis durchfahren und anbinden, ein Viertel, das zur trinationalen Agglomeration Basel gehört. Man könnte es auch Flughafen-Quartier nennen. Entworfen haben es die Basler Architekten Herzog & de Meuron:

Wenn dort ein neues Quartier entsteht, ist es sinnvoll, das Tram in den Entwurf zu integrieren.

Frage: Und der 11er?

Antwort: Den wollen wir auf keinen Fall. Er bringt uns nichts, ist nur eine Teillösung und wird unser derzeitiges Bussystem durcheinanderbringen. Wir müssten zwei Kilometer Innenstadt zerstören und die Parkplätze dort aufheben, was für uns nicht infrage kommt.

Frage: Wie wollen Sie gegenüber Bern argumentieren?

Antwort: Wir wollen die Bedeutung des neuen Quartiers betonen – das gesamte Gebiet zwischen dem Bahnhof und dem Flughafen, fast bis zur Schweizer Grenze. Ausserdem müssen wir uns schon heute damit auseinandersetzen, das Tram vom Bahnhof zum Flughafen zu verlängern – ein zweiter Tramabschnitt also. Es macht keinen Sinn, beim Bahnhof anzuhalten und dann einen Shuttle zum Flughafen zu organisieren. Es sind vielleicht noch drei Kilometer zum EuroAirport, und die Busse brauchen dafür heute sieben Minuten; mit dem Tram ginge es noch schneller. Das Tram würde das neue Quartier zwischen Flughafen und Bahnhof bedienen. Für die ganze Agglomeration Basel ist dieses Quartier eine Investition in die Zukunft, auch wenn sich das Gelände in Frankreich befindet.

sagte Jean-Marie Zoellé, in Saint-Louis unter anderem für den ÖV zuständig, 2009 in einem Interview mit der BaZ.



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