Abt. Mikropolitik - heute: wider die unheiligste Allianz


Aufgabenstellung

Aus dem Grossratsbeschluss vom 15.1.2014 (Seite 16), konkret den "Speziellen Nutzungsvorschriften für den Stadt-Landschafts-Park Ost und Bebauungsplan Wohnhochhäuser Stadtrandentwicklung Ost":

1.1. Das höchstzulässige Mass an baulicher Nutzung beträgt 120'000 m2 Bruttogeschossfläche. Die maximale Gebäudehöhe darf 75 m nicht überschreiten.

1.2. Die oberirdisch mit Gebäuden überbaubare Fläche beträgt höchstens 8'000 m2.

Ausformuliert wird daraus: Platz finden für 12 Wohnhochhäuser mit je rund 675m2 Grundfläche und je 15 Stockwerken. Vielleicht à la Wittigkofen bei Bern?

P3190083

Die unheiligste Allianz aus FDP, Gewerbeverband und SP sieht dafür nur die so genannte Stadtrandentwicklung Ost als Lösung und will die Hochhäuser dort hinpflanzen.

Wie öde und langweilig! Wie erwartbar und völlig phantasiefrei! Schau's Dir an:

Stadtrandentwicklung Ost

infamy andererseits ist gegen die von FDP, Gewerbeverband und SP geforderte billige Suburbia-Zersiedelung der Landschaft. infamy will echte, einer Stadt würdige Verdichtung nach innen! Das geht, mit etwas gutem Willen, ganz einfach. infamy zeigt, wie:

1. Basel-Stadt kauft tatsächlich das BASF-Areal! Hier rot:


BASF Klybeckareal Basel auf einer größeren Karte anzeigen

2. Die BVB-Garage "Rank" (Bildmitte) wird auf das dafür viel besser geeignete ehem. BASF-Areal verlegt. An ihrer Stelle entstehen 2 Wohnhochhäuser:

3. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie bleibt, wie von vielen Fachleuten gefordert, im Herzen der Stadt. An der Stelle des voreilig dafür geplanten Neubaus (Bildmitte) an der West-Ecke des UPK-Areals entstehen 2 Hochhäuser an bester Lage:

4. Die Neubauten für das Naturhistorische Museum und das baselstädtische Staatsarchiv,

Planauflage Campus St. Johann

die neben dem Bahnhof St. Johann hinkommen sollen, wenn Guy Morin sich mit seiner Schnapsidee durchsetzt,

gehen hin, wo es wirklich Platz hat dafür, nach Allschwil auf das Areal namens "BaseLink":

BaseLink Allschwil

Oder auch auf's BASF-Areal. Oder eines hierhin, eines dorthin. Warum nicht ein "Naturhistorisches Museum beider Basel" in Allschwil?

Die Firma "Glas Keller" wird näher zu ihrer Kundschaft auf's BASF-Areal verlegt. Beidseits der Geleise beim Bahnhof St. Johann wird so Platz frei für 4 Wohnhochhäuser.

5. Die Biotechbude Basilea Pharmaceutica wird aus dem Wohnquartier, wo sie ein Fremdkörper ist, wegverlegt hin zu einer Location mit Synergiepotenzial: entweder nach BaseLink oder auf das BASF-Areal. An ihrer Stelle entsteht 1 Hochhaus:

6. Empfangsstelle und Ausschaffungsgefängnis werden verlegt oder ersatzlos geschlossen. An ihrer Stelle, eigentlich ein privilegiertes Wohngebiet, entstehen insgesamt 4 Wohnhochhäuser (in denen menschenwürdige Unterkünfte für Flüchtlinge integrierbar sind):

Mitgezählt? Das sind bereits 13 Hochhäuser! An sinnvollen Orten auf gut gelegenem Stadtboden, zu 85% auf Fläche, die bereits bebaut ist.

Die "Umsiedlungen" einiger Firmen werden nicht ganz gratis zu haben sein, klar. Aber mit den Einnahmen aus dem Baurechtszins, den die Wohngenossenschaften für den Boden zahlen, (denn nur diese, und ähnlich nicht-gewinnorientierte Gesellschaftsformen sind in der infamy-Variante als Bauträger zugelassen!) sind die Finanzierungskosten dafür locker zu tragen.

Mehr gemeinnütziger Wohnungsbau? Ja, klar. Aber nicht auf Kosten von Grün- und Erholungsfläche, wie es die Betonallianz aus FDP, Gewerbeverband und SP vorsieht, solange realistische Alternativen dafür vorliegen.

Übrigens, im Grossratsbeschluss steht:

Mindestens 25% der Bruttogeschossfläche sind Trägern des gemeinnützigen Wohnungsbaus anzubieten.
25%: Das sind die Krümel für die Genossenschaften, die Andreas C. Albrecht übrig lassen will.

P.S. Und dann wären da noch die folgenden weiteren, alle ausserhalb der offiziell im "Hochhauskonzept" als "geeignet oder potenziell geeignet" ausgeschiedenen Areale...

... liegenden zusätzlichen möglichen Standorte für Wohnhochhäuser:

7. Das Zollirestaurant liegt attraktiv, hätte aber mal eine ernsthafte Generalüberholung und Wiedergeburt als z.B. Parterre eines Wohnhochhauses verdient:

8. Die Ecke des Kannenfeldparks hat, lediglich als Parkplatz / Garage benutzt, noch deutlich Luft nach oben für ein Wohnhochhaus (schräg gegenüber stehen eh schon jetzt 3, gemäss infamy-Stadtentwicklung demnächst 7):

9. Das Felix-Platter-Spital erfindet sich bis 2018 neu auf einem Drittel seines Areal (rechts unten im Bild), wodurch die Gebäude auf den übrigen zwei Dritteln frei werden zur Umdefinition und Umnutzung für wohnen, arbeiten, spielen, bilden, einkaufen:

Und das ist erst der Anfang. Mit ein bisschen Phantasie und gutem Willen gäb's noch einige weitere Ecken für quartier- und sozialverträgliches Wachstum in die Höhe.

Die "Stadtrandentwicklung Ost" will in der vorliegenden Form den Weg des geringsten Widerstands gehen, um raschmöglichst die grösstmögliche finanzielle Rendite rauszuschlagen für eine gewisse Klientel unter Investor_innen und Bewohner_innen. Und Andreas C. Albrecht ist ihr Prophet.

Wir erinnern Regierung und pro-überbauen-Parteien hierzu gerne an das Wissen, das theoretisch in der Verwaltung bereits vorhanden ist aufgrund der umfassenden Studie "Stadtrandentwicklung Basel Ost - Soziale Aspekte der Nachhaltigkeit" vom Dezember 2012. Dort ist z.B. auf Seite 53 zu lesen:

Für das Wohnen in Hochhäusern an dieser Lage kommen generell verschiedene Nachfragesegmente in Frage, von Expats (ausländische Fachkräfte, die vorübergehend in Basel arbeiten und wohnen) und DINKs (Double Income No Kids) über Empty Nesters (Paare, bei denen die erwachsenen Kinder ausgezogen sind) bis hin zu Senioren. Für Familien sind die Hochhäuser nur bedingt geeignet. Die Frage nach der Zielgruppe ist daher nicht primär eine Frage nach dem Lebensabschnitt sondern nach den Milieus und den sozioökonomischen Schichten zu beantworten.

Angesichts der zu erwartenden hohen Erstellungskosten der Hochhäuser wird sich der Grossteil der Bewohner/innen in einem mittleren bis oberen Einkommenssegment bewegen. (vgl. 3.2.2) Somit wird vor allem ein Teil des Spektrums der Wohnraumstrategie durch die Stadtrandentwicklung in Basel-Ost abgedeckt werden können, nämlich grosszügiger Wohnraum in hoher Qualität und primär im Wohneigentum. Eine Durchmischung wird bei den Hochhäusern höchstens gebäudeweise möglich sein. Wohnraum für Benachteiligte, Betagte und Behinderte wie auch familiengerechter Wohnraum wird an anderen Standorten der Stadt sicher einfacher zu realisieren sein.

Grün- und Erholungsfläche "für alle, statt für wenige" (you know, who you are!) opfern zugunsten des "mittleren und oberen Segments" von "Expats (ausländische Fachkräfte, die vorübergehend in Basel arbeiten und wohnen) und DINKs (Double Income No Kids) über Empty Nesters (Paare, bei denen die erwachsenen Kinder ausgezogen sind) bis hin zu Senioren"? Der Entscheid fällt voraussichtlich an der Urne!


infamiy will...

.. und ich dachte, infamy sei ein blog von vielen und nicht plötzlich die meines eines paschtigen.

was natürlich nicht heisst, dass ich gewissen ansätze aus den durchaus tiefgründigen überlegen teile.

... Link

OK. Zum Mitschreiben: infamy ist...

ein Institut für angewandte Medienkrytik
ein infamyes Sprachrohr Unverstandener
ein Testblog zur Entwicklung der optimalen Bilderbreite im Web
eynfach nur ein Geist
tbc

... link


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