Abt. Kriminaltango in der "Basler Zeitung"


Wir wissen dank des fulminanten Kartografieeinsatzes von Mischa H., wo Basel besonders kriminell ist. Heute nun erfahren wir, dass nicht die Innenstadt, nicht das Kleinbasel, nicht das St. Johann besonders gefährliche Orte sind, sondern Basels Grenzen. Und damit sind nicht die Übergänge ins Baselbiet gemeint, sondern natürlich die Landesgrenzen, denn ennet dieser Landesgrenzen gibt es ja noch mehr Ausländer als in der Stadt selbst, und Ausländer sind ja bekanntlich besonders gefährlich und kriminell (weshalb man sie ja nun auch rigoros ausschaffen wird).

Nun denn. Micha H. übertitelt seinen Bericht zur Bilanz des Grenzwachtkorps mit:

"Mehr Gewalt an Grenze zu Frankreich"
Aha. Da werden alte Klischees bedient, vielleicht sogar bestätigt? Lesen wir also weiter. Lange lange ist kein Wort von Gewalt zu vernehmen. Von Fleisch- und Drogenschmuggel ist die Rede:
"Bei den Betäubungsmitteln gab es in der Region eine Verdreifachung von Cannabissicherstellungen und eine beschlagnahmte Rekordmenge von 710 Kilogramm des afrikanischen Rauschkrauts Khat. Andere Drogen wurden weniger gefunden, was allerdings nichts über den Drogenkonsum in Basel aussagt."
Was wiederum den Umkehrschluss zulässt, dass auch die höheren Beschlagnahmungsmengen an Cannabis und Khat nichts über das Konsumverhalten aussagen.

Aber wir werden im Titel (und im Aufhänger auf Seite 1) ja auf die Gewalt hingewiesen. Gegen Schluss des Artikels erfahren wir dann, was mit Gewalt gemeint ist:

"2010 kam es zu 48 Zwischenfällen, davon waren sieben «gewaltsame Durchbrüche der Kontrollen» und 21 Fluchten. In 19 Fällen wendeten Fahrzeuglenker, um einer Kontrolle zu entgehen."
Fluchten und Fahrzeugwendungen? Über den Begriff Gewalt kann man sich wahrlich gewaltig streiten. Könnte man, denn offenbar ist es bei Kriminalberichten in der "Basler Zeitung" nicht üblich, statistische Schwurbeleien zu hinterfragen.

PS: Gefahr lauert, wie wir der heutigen "Basler Zeitung" entnehmen können, nicht nur an der Grenze zu Frankreich, sondern auch an Tramstationen. Ja. Und auch hier hat sich ein Redaktor die Mühe gemacht, die zehn gefährlichsten Tramstationen zu kartografieren. Zumindest aber deklariert dieser Bericht klar, dass es sich bei der Zusammenstellung um subjektive Meinungen der verbliebenen LeserInnen der Zeitung handelt.


Das Bild da musste ich einfach hinzukommentieren:

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wowzers!

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da fragt man sich,

welches Schicksal das dämliche Trämli erfahren hat. Ob es ihm ähnlich erging wie dem Gebäude hier, das wegen ein paar ähnlicher Graffitis einer groben Generalüberholung unterzogen wurde...

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