Abt. Der Chefredaktor spricht


Der Fondation Beyeler, die den gesamten ersten Bund in Anspruch nimmt, sei Dank, erscheint der Leitartikel des neuen Chefrefaktors der "Basler Zeitung", Markus Somm, erst auf Seite 19 statt 3. Aber er erscheint. Und er entspricht wohl – in leichter Aktualisierung – dem politischen Redaktionsstatut der "Weltwoche", wo er vorher als Blochers Vize-Sprachrohr fungiert hat. Somm nun also nimmt Stellung zum Vormarsch der Rechtsextremisten in Nordeuropa. Bei ihm heissen sie aber ganz anders:

"Überall errangen Anti-Immigrations-Parteien bedeutende Siege, obwohl oder vielleicht gerade weil sie von den übrigen Politikern und den Medien als populistisch oder xenophob oder gar rassistisch bezeichnet worden waren."
So ist das also. Die Medien sind schuld, wenn sie Rechtsextremisten als Rechtsextremisten bezeichnen. Schuld sind aber nicht nur die anderen Medien und "übrigen Politiker", sondern die sozialen und sozialliberalen Kräfte bzw. der Sozialstaat an und für sich:
"Europa steht vor einer schwierigen Wahl: Will es seinen Sozialstaat aufrechterhalten, muss es die Einwanderung rigoros beschränken. Weil dies erstens aber nicht möglich, und zweitens auch nicht erwünscht ist, werden die europäischen Politiker – ob in Schweden, Holland, Deutschland oder auch in der Schweiz – nicht darum herumkommen, den Sozialstaat deutlich zurückzufahren."
Das Rezept lautet also: Fahrt den Sozialstaat bis zu einem Minimum zurück, dann kann es auch keine Sozialschmarotzer mehr geben! Die Schweiz ist – der Anti-Immigrationspartei SVP sei Dank – laut Somm mit dem guten Beispiel vorangegangen:
"Wenn es eines Belegs bedurft hätte, dass dieses Land in manchen Dingen ein Sonderfall ist, dann ist es die Tatsache, dass die Ausländerpolitik hier schon seit Jahrzehnten auf der Agenda steht. Die direkte Demokratie reagiert sensibler auf die Sorgen der sogenannt einfachen Leute."
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass sich die neue "Basler Zeitung" in manchen Dingen zum Sonderfall machen möchte, dann sind es diese Leitworte des neuen Chefredaktors!


augenschein?

Die Unterzeichnende gehört nicht zu einem Links- oder Rechtsblock, doch sollte man sich die Folgen einer unkontrollierten Immigration mal konkret 'anschauen' z.B. in Süditalien, von wo aus die meisten 'unserer' Immigrant/innen stammen, die aber letztlich nicht das Gros der Gesamt-Immigration ausmacht. Nur ein verschwindender Teil jener Leute, die z.B. in Apulien stranden, kommen auch tatsächlich in die Schweiz. Zugegeben: noch weniger bleiben in der Schweiz ...
Der Rest von Europa, vor allem Südeuropa, kämpft viel stärker mit illegalen Einwanderern- das gibt es in CH gar nicht (oder so gut wie nicht, da der "Direktimport" von NichtSchengenMenschen nur über die Flughafeneinreise erfolgen kann)

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und auf was willst du hinaus?

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Die Ratten und das Schiff

"Nun steht es (das Sozialmodell) nicht bloss unter Druck, da es sich nicht mehr finanzieren lässt – darüber vermochten immer neue Schulden lange hinwegzutäuschen –, vielmehr ist es grundsätzlich in Misskredit geraten, weil manche Bürger glauben, Einwanderer lebten auf ihre Kosten"

- schreibt Somm da. Seltsam verkürzte Diagnose. Weil "manche Bürger" etwas glauben, ist das Ding "grundsätzlich" in Misskredit geraten? Versteh ich nicht. Oder meint er das so, dass man das Boot, in dem man sitzt, lieber selber Leck schlägt, um es nicht kentern zu lassen, weil man "glaubt", es hocken zuviele mit drin? Gute Idee. Dann hätte man die Schmarotzer aber wirklich vom Leib, denn welche Ratte will schon auf ein sinkendes Schiff...?! Meint Somm das? Müsste er als Chef der geistigen Zentrale des grössten Basler Mitteilungsorgans nicht eher GEGEN eine solche (fremd- wie selbstgefährdende) Haltung anschreiben, anstatt sie mit Sätzen wie folgendem zu stützen?

"Hinzukommt, dass die grosszügig ausgebauten Wohlfahrtsstaaten Europas natürlich überproportional von Einwanderern in Anspruch genommen werden – aus welchen Gründen auch immer."

"Aus welchen Gründen auch immer". Hallo? Genau um diese Gründe gehts doch. Hinter solchen gedanklichen Aussparungen lauert der Rassismus; jedeR kann sich was in diese Leerstelle hineinfantasieren. Wer zu faul oder zu ignorant ist, mal ein bisschen über diese "Gründe" zu meditieren, der nimmt dann natürlich - als letzter Ausweg - auch das in Kauf:

"Europa wird amerikanischer werden: multikultureller auf jeden Fall, aber auch härter."

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