Abt. Der neue Chefredaktor spricht


Eines muss man ihm ja lassen: Markus Somm, der neue Chefredaktor der "Basler Zeitung" liess sich nicht viel Zeit, um die u. a. an dieser Stelle geäusserten Befürchtungen zu bestätigen. Gleich in seinen ersten Zeilen, die er als neuer Chef verfasst hat, schreibt er:

"Thilo Sarrazin, ehemaliger SPD-Finanzsenator und einer der besten Finanzexperten seines Landes, scheint derzeit der einzige Politiker zu sein, der die Deutschen zu einer Debatte zu verführen vermag, die sich um Dinge dreht, über welche die Eliten nicht reden wollen."
Eine Debatte über die genetisch bedingte Faulheit der Moslems, über das Irgendetwas-Gen der Juden? Man muss kein "Linker" oder "Netter" sein, wenn sich einem bei den kryptofaschistischen Äusserungen des deutschen Bundesbankers die Haare sträuben. Könnte man meinen. Aber für Somm, der laut Manfred Messmer ein "brillanter journalistische Kopf" und laut "Edito"-Chefredaktor Philipp Cueni ein "Vollblutjournalist" sein soll, sind Sarrazins Aussagen keine rassistischen Entgleisungen, sondern ...:
"Dem Überbringer der schlechten Nachricht wird angelastet, dass er sie überbringt, ohne sich vorher die Krawatte gebunden zu haben."
Das sind wahrlich schlechte Nachrichten, die da aus dem neuen Oberstüblein der ehemals besten aller Basler Tageszeitungen verbreitet werden!


ist halt...

... SVP-geplapper, wie man es von der Weltwoche kennt: man ist doch kein rassist, wenn man ganze bevölkerungsgruppen pauschal verunglimpft! wer das nicht begriffen hat, ist kein wahrer demokrat und gehört zur bösen, bösen classe politique.

alles schon hundert mal gehört. es fällt mir schwer zu glauben, dass das noch jemanden beeindruckt. wenn die neuen BaZ-bosse schon von einem neuen politischen diskurs schwärmen, dann sollen sie ihn mit innovativen ideen anregen.

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Ein Beispiel der "schlechten Nachrichten"

Sarrazin schreibt unter anderem:

„Jeder Hunde- und Pferdezüchter lebt davon, dass es große Unterschiede im Temperament und Begabungsprofil der Tiere gibt und dass diese Unterschiede erblich sind. Das heißt auch, dass manche Tiere schlichtweg dümmer oder wesentlich intelligenter sind als vergleichbare Tiere ihrer Rasse. Francis Galton war der Erste, der sich mit der Entwicklung und Vererbung menschlicher Intelligenz befasst hat. Er war der Vater der frühen Intelligenzforschung.“
Und er meint damit Menschen in der modernen Arbeitswelt!

Der von Sarrazin genannte Francis Galton ist übrigens der Vater der "Eugenik".

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Wir sind halt alle Opfer

"linker Denkverbote". Wenn es im Volk rumort und von faulen oder (zu) fleissigen Ausländern gefaselt wird, dann sind die völkischen Beobachter Somm & Koeppels zur Stelle, die diese Grundstimmung lediglich rezipieren und als Ausgangsbasis für ihre journalistischen Attacken gegen Gutmenschen, Intellektuelle und die "classe politique" zu nehmen vorgeben. Und das alles natürlich zu 100% ideologiefrei. Denn das "Volk", das hier immer wieder herbeigeredet wird, hat ja keine Ideologie - diese entsteht nur in zumeist links-verbildeten Köpfen.

Das Volk. Ich hab null komma null Ahnung, was das eigentlich sein soll, das Volk. Ich weiss ja nicht einmal, wer oder was die Leute in meinem Wohnblock sind. Wenn es aber (wie dem Sarrazin) um genetische Ausdifferenzierung geht - und ich glaube, der Bänker versteht diesen Begriff nicht mal metaphorisch: dann wäre ich froh, es gäbe solche "Denkverbote" tatsächlich. Denn das bedeutet ja faktisch die Abschaffung der Staatsbürgerschaft und die Einführung einer Blutszugehörigkeit, die sich phänotyopisch in Merkmalen wie Aussehen oder Verhalten äussert. Aber... ich bin schon wieder einem "Denkverbot" aufgesessen: natürlich gibt es diese Unterschiede wirklich. Klar. Das "Volk" hat das schon lange begriffen, und es reagiert ja auch nur instinktiv richtig, wenn es Leuten mit anderer Hautfarbe, die in einem unverständlichen Kauderwelsch miteinander quasseln und sich partout nur unter ihresgleichen aufhalten wollen, mit Argwohn begegnet.
Das ist der Punkt, auf den ich hinauswill. Somm ist einer, der glaubt, das "Volk" spreche (und stimme) immer die Wahrheit - und deren mediale Unterdrückung durch sämtliche Schweizer Tageszeitungen sei ein undemokratischer Akt. Wenn unter "Volk" nicht das völlig disparate, unbenennbare Gebräu verstanden wird, das es meiner Meinung nach ist, sondern eine genetisch wie kulturell scharf umgrenzte Menschengruppe bezeichnet, wie das von der SVP herbeifantasiert wird, dann kann man mit dieser Argumentation tatsächlich so gut wie jeden Akt von Ausgrenzung oder Verunglimpfung legalisieren. Im Namen der Meinungsfreiheit. In diesem Sinne hätte ich für die BaZ einen schönen Untertitel für das lahme und ohnehin obsolet gewordene "Die Zeitung für die Nordwestschweiz": "Die erste meinungsfreie Tageszeitung der Schweiz". Ich bin gespannt.

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Word Up, ridkikühl!

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mir gefällt zwar die ...

...die coverversion von «gun» besser, aber immer noch ein kracher.

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Die Pointe

muss ihm erst mal einer nachmachen: Somm schreibt, weil Sarrazin zufällig heisst, wie er heisst, sei der "als Abkömmling von Hugenotten selbst ein Deutscher mit Migrationshintergrund".

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Wechselwirkung

Wenigstens der Adeppt aus Arlesheim bejubelt die bräunliche Einstiegsglosse des Neuen. Ganz aus dem Häuschen ist er, unser Blogwart draussen in der Provinz, denn Somm hat ihn wieder auf die Linkliste gesetzt. So wenig brauchen manche zum Glücklichsein.

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Vor vierzig Jahren ...

... klang es so: Standpauke

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Jetzt mache ich mir doch in die Hose.

Aber das passt wenigstens zum neuen guten Ton. Das Schlimmste an allem ist, dass nach Jahren der Verdacht nicht gewichen ist, dass die Somms und Köppels dieser Welt ihre Gesinnung aus Opportunismus hegen - wobei: Was ist rechtes Gedankengut anderes als Opportunismus.

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Nur so lang die rechten herrschen:

«Die herrschenden Themen sind immer die Themen der Herrschenden.»
K.M.

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Irgendwie passt es hier rein:

http://www.faz.net/-01gz9g

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Die zitierte Zeitung hat ...

... Besseres zu bieren:

Nichts verhindert die Klugheit einer Gesellschaft mehr als Biologismus – nicht nur weil er falsch ist, sondern weil er den Menschen das Gefühl gibt, festgelegt zu sein und weil er anderen die Macht gibt, sie festzulegen.
Eine inhaltliche Debatte, die die moralischen Aspekte ausblendet? Das hatten die Deutschen doch schon einmal ...

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glaub bloss nicht,

nur weil Du nicht mehr in Greifnähe zu mir sitzt, könntest Du Deiner undifferenzierten Deutschenhatz ungestraft freien Lauf lassen. Merke: Das Böse ist immer und überall!

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