Abt. Mikropolitik - heute: Nein! zum Wasgenring


Am 27. September will uns die baselstädtische Regierung unter Federführung der SP lauter autophile Verbesserungen andrehen, garniert mit ein wenig grünem Beigemüse a.k.a. Bäume. Mein Nein! als Anwohner steht schon fest. Ein paar Müsterchen:

  • Burgfelderstrasse, Kreuzung Luzernerring: Wo jetzt allmorgendlich kilometerlang Elsässer anstehen in 1 Reihe auf 1 Spur zum Rotlicht, erhalten sie in Zukunft 2 Spuren, stehen also dann 2 kilometerlange Schlangen am Rotlicht. Hab ich erwähnt, dass die Traminsel, die jetzt wieder zu Gunsten der Autos abgebrochen werden soll, erst grad vor kurzem fertiggestellt wurde? Dasselbe passiert mit der Traminsel zwischen Dammerkirchstrasse und Luzernerring an der Burgfelderstrasse. (Bild 1) Im Bewegtbild:
  • Luzernering, Kreuzung Burgfelderstrasse: Wo jetzt 2 Spuren in jede Richtung zum Rotlicht hin führen plus 1 Busspur, führen in Zukunft 3 Autospuren zum Rotlicht. Der Bus hat keine separate Spur mehr. Siehe Bild 1.
  • Luzernerring zwischen Burgelderstrasse und Autobahnanauf- und abfahrt: Wo jetzt noch keine Parklätze oder sie grossteils auf der Fahrbahn sind, kommen alle auf's Trottoire!
  • Im Abschnitt Wasgenring zwischen Morgartenring und Blotzheimerstrasse entstehen auf der Westseite Parkplätze, wo jetzt keine sind. Siehe:
  • Zwischen Blotzheimerstrasse und Kreisel Hegenheimerstrasse verbessert sich auf der Westseite gar nichts. Gegenüber gibt's zwar mehr Bäume, aber dazwischen immer Parkplätze. Da sieht's dann wohl etwa aus wie am Spalenring. Was ist da der Fortschritt?
  • Autophiles in den Abstimmungserläuterungen:
    Auf dem Luzernerring hat der Verkehr mit dem Anschluss an die Nordtangente deutlich zugenommen.
    Einschub: Offizielle Zahlen (<- 2,2 MB .pdf) für den Abschnitt Flughafenstrassse - Burgfelderstrasse des Luzernerrings in den Stosszeiten: Sept. '04 1460 Abgasschleudern / Stunde, Sept. 2008 2170 / Stunde = +50%.
    Hier bleiben die Fahrspuren für den motorisierten Verkehr in etwa im heutigen Umfang erhalten, aber die Leistungsfähigkeit der Kreuzungen wird deutlich erhöht.
    Ergo Mehrverkehr.
  • Worüber wir abstimmen: 10-15 Millionen mehr oder weniger ausgeben. Nicht "mehr oder weniger Verkehr". Denn wenn's am Wasgenring flüssiger vorangeht, werden die gleich vielen oder sogar noch mehr Autos einfach auf einer Spur vorbeirauschen. Aus den Abstimmungserläuterungen:
    Der Luzernerring und Wasgenring sind in baulich schlechtem Zustand und müssen in den nächsten Jahren ohnehin erneuert werden. Falls der Luzernerring und Wasgenring nicht umgestaltet werden können, müssten in absehbarer Zeit dennoch knapp 20 Millionen Franken für deren Erhalt und Erneuerung aufgewendet werden. Die zusätzlich veranschlagten Kosten von ca. 15 Millionen Franken für Kanalisations-, Werkleitungs- und Gleisbauarbeiten bleiben dabei unverändert. Das heisst: Einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 45 Millionen Franken mit Umgestaltung stehen im Falle einer Ablehnung des Projekts Aufwendungen von ca. 35 Millionen Franken ohne Umgestaltung gegenüber. Dabei ist zu beachten, dass der Bund aus dem Agglomerationsprogramm einen finanziellen Beitrag für die Umgestaltung in der Höhe von 5,9 Millionen Franken in Aussicht gestellt hat. Dieser Beitrag ist an Aufwertungsmassnahmen für das Quartier gebunden und ginge ohne Umgestaltung verloren.
    Wenn die Bürgerlichen aufjaulen, es werde Kapazität abgebaut und deswegen gegen den Umbau sind, stimmt das natürlich nicht. Dafür sind die Begleitmassnahmen ja da, dass weiterhin gleich viele - oder mehr - Blechkarrossen durchkommen. Worum es aber ginge, wäre: Weniger Verkehr! Und das kommt mit der Umgestaltung sicher nicht. Es wird mehr Durchgangsverkehr geben. Für die Anwohner also mehr Lärm und Gestank und Staub. Die paar Bäume machen da keinen Unterschied! Zusammen mit den Autos auf dem Trottoire machen sie die Situation nur unübersichtlicher und gefährlicher für Kinder, die über die Strasse wollen - und weniger vorsichtig sind, denn es hat ja "nur noch eine Spur". Gegemeinung?

P.S. Nur weil laut facebook-Unterstützergruppe (fast) alle (CVP, Grüne, Grünliberale, SP, BastA!, EVP, Neutraler Quartierverein Kannenfeld, VCS, Pro Velo, WWF) dafür sind, heisst das nicht, dass die Sache automatisch gut ist. Der SP Quartierverein Spalen schreibt dort:

Wir möchten hier im Quartier wohnen, saubere Luft einatmen, die Strasse sicher überqueren können, mit dem Velo sicher zum Bachgraben fahren.
Ihr glaubt aber doch wohl selber nicht, dass mit dem Umbau die Luft im Quartier sauberer wird nur weil ihr Geranien vor's Fenster hängt?


Geschieht dir recht ..

... dass Google Ätz bei deinem Video ein "Cheap Hummer Rental"-Inserat einblendet.

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Hochinteressant!

Aber ich kann mich einfach nicht durch den ganzen Buchstabensalat kämpfen. Können Sie mir vielleicht eine Zusammenfassung machen?

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Die grünliberalen Hausbesitzer

aller Parteien stehen am Strassenrand und applaudieren dem immer länger werdenden Umzug der Dreckschleudern zu, der hinter ein paar Bäumen mehr vorbeizieht an Alters- und Behindertenheimen, Sozialwohnungen, Renditeobjekten, Mäuseställen und Altbauten. So etwa. Ganz nach dem Motto: "Es MUSS ja niemand an einer Autobahn wohnen; und den anderen stellen wir am nächsten Sonntag aus Mitleid einen Blumentopf vor's Fenster." Den Triumph gönn ich ihnen eigentlich nicht. Das wär die Kurzfassung.

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Überzeugt.

Einzig sinnvoll wäre eine Fahrbahnverbreiterung, um den 36er schneller aus dem Stau zu holen. Aber das betrifft so viel ich weiss vor allem eine Station, nämlich Luzernerring (Richtung Allschwil), right? Je mehr sich die Kerle in ihren Blechbüchsen über den selbst verursachten Schlamassel, in dem sie stecken, ärgern, desto mehr freut mich das eigentlich und nährt die Hoffnung, dass man daraus Schlüsse zieht. Schlüsse, aber keine neue Fahrbahn. Und dazu: bei 3 Fahrspuren wird der Stau wohl kürzer, vom Trottoir oder Fenster aus gesehen. Aber, wie ppp richtig sagt, nimmt die StauMENGE vor jedem Lichtsignal gesamthaft, d.h. auf alle 3 Spuren verteilt, wegen dem zu erwartenden Mehrverkehr latürnich zu. Als ich noch an dieser Schnellstrasse wohnte, malte ich mir angesichts dieses Projekts noch Zustände wie an der Delsbergerallee aus - nicht zuletzt deshalb, weil einem Babsi Schneider so ziemlich jede tiefbauerische Schandtat als Delsbergerallee verkaufen konnte. Jetzt bin ich froh um mein Refugium in Lampenberg (stimmt gar nicht).

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Ihr wisst doch gar nicht ...

... was ihr verpasst. Aber nu, wer nid will, het gha!

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