Abt. Die Aura des Originals


Walter Benjamin hat sich in seinem Standardwerk "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" bekanntlich ausführlich mit "der Aura des Originals" befasst, so dass wir hier auf die philosophischen Hintergründe der folgenden Aussagen aus dem Begleitblatt des ICE-Zugs 374 gar nicht weiter eingehen:

Reisen Sie mit Ameropa (...) zur archäologischen Weltsensation in München.
Hui! Hat man einen Altbayuwarischen Sonnentempel ausgegraben? Nein. Es geht, wie könnte es anders sein, um Das Grab des Tutanchamun:
"Die Ausstellung zeigt die Originalnachbildung des faszinierendsten Grabmals der Menschheit ...
Sind nicht eher Nachbildungsoriginale gemeint?


Aber übernatürlich...

Das Simulakrum ist bekanntlich realer als das Original. Darum touren jetzt auch hyperreale Ausstellung durch die Landen, die uns Nachbildungen von Pharaonengräbern und Mumien schmackhaft machen wollen. Wir leben eben in postmodernen Zeiten.

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chiastische konstruktionen?

nein, die postmoderne ist endgültig vorbei, ich habs eher mit zizek: die börsenkotierte aktientitel haben auch eine (mathematische) hype konstruiert und die ist im realen der 'faulen' (faul im sinne von schimmlig und alt, nicht im sinne von lazy, bitte keine missverständnisse) papiere 'geplatzt' (nur metaphorisch zu verstehen, sonst haben wir eine Explosion der wall street), ich frage mich nur, was eigentlich in der finanzwelt als original gilt (gibt es so etwas wie eine "urmünze", die kopiert wurde, oder ist es ganz banal die aura des goldes?)

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ich fasse zusammen:

du bist dir sicher, dass die postmoderne vorbei ist, und möchtest gern wissen, was das erste geld war? die antwort ist: 42 MUSCHELN!

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bezogen auf die hype-frage ...

die ja immer noch ein primäres Original von einer sekundären abgeleiteten Kopie unterscheidet: gibt es die urmuschel oder ist diese wiederum (biologisch) ableitbar von etwas anderem, aber dann kommen wir zur theologischen Frage: kam zuerst das Huhn oder das Ei?
Deshalb halte ich es mit Zizek (ein Philosoph): ein bisschen von beidem (stark zusammengefasst)

Ups: dabei geht der Hahn vergessen ... aber den braucht es eigentlich immer weniger, vor allem für die Fortpflanzung

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Über die Phylogenie bzw.

die Kladistik der heutigen Gruppen besteht insofern weitgehende Einigkeit unter den Malakologen, als dass die Protobranchi(at)a als die Schwestergruppe der restlichen Muscheln, den Autolamellibranchi(at)a (oder auch Autobranchi(at)a angesehen werden. Einige halten die Protobranchia jedoch für eine paraphyletische Gruppierung. Innerhalb der Autolamellibranchia bilden Pteriomorphia und Heteroconchia wiederum Schwestergruppen. Die weitere Schwesterngruppengliederung innerhalb der Pteriomorphia ist noch unsicher. Innerhalb der Heteroconchia bilden Palaeoheterodonta und Heterodonta Schwestergruppen.
Oder so.

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Ja, das ...

... mit den Muscheln, gell. Aber nochmal zum Hahn zurück. Ach, ist eh zu hoch für mich.

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z.B. reale hype: hähne im eiger tot

fuzzy, ganz banal mit Beispiel zu erklären, was real und nicht real ist: am Sonntag morgen bin ich mit dem ersten zug aufs jungfraujoch gefahren, um über die lötschenlücke zu steigen. Im Zug sind mir zwei Alpinisten aufgefallen, die am Eigergletscher ausgestiegen sind - in Alpinistenmontur und ihr Aussehen entspricht dem "Signalement", die in den Medien über die zwei toten Alpinisten in der Nordwand gemacht werden ... Die zwei sind gestorben "wie" im Film "Eigernordwand", nur ist es real.
Die schlechten Wetterprognosen habe ich übrigens selber am Sonntag am eigenen Leib zu spüren bekommen: auf dem Jungfraujoch herrschte eine äusserst strenge Bise (mit hartnäckigen Nebelschwaden) und auch die Fahrt den Aletschgletscher runter war nicht ohne Adrenalinschub ... ebenso meine Abfahrt ins Lötschental: die Bise pfiff an extrem steilen Hängen runter ... das war so nicht vorgesehen ... Anyway:
"Männlichkeit" oder "Hähne" (= Metapher für extreme Männlichkeit) hin oder her: die Vorstellung, dass ich die zwei Alpinisten am Sonntag morgen wahrscheinlich noch lebend gesehen habe und ebendiese jetzt tot sind, zeigt, dass 'coolness' KEINE Bewunderung verdient, sondern dass Angst (gerade gegenüber Naturphänomenen) eben doch 'gesund' sein kann - denn: als sogenannte 'weibliche' Hysterie verschrien, hat genau dieses Gefühl keine Chance mehr auf Rehabilitation!
Ingeborg Bachmann hatte Recht: das Weibliche verschwindet in der 'Wand' (bei 'Malina' war es eine Art Mauer ..)

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