Angetreten ist sie in der Kämpferjacke, die neue Musikchefin der Kaserne Basel: Laurence Desarzens tritt also, ausgerüstet mit einem geradezu voluminösen Erfahrungsschatz, an zur Schlacht um die arg umkämpfte Basler Populärmusikszene. Und vieles, sehr vieles sogar deutet darauf hin, dass sie Erfolg haben wird.

Desarzens kann alles, was eine Programmleiterin im Bereich Rock- und Popmusik braucht. Angefangen hat sie in den 1980er-Jahren als Organisatorin illegaler Konzerte in Lausanne und später in Genf: "Aus dem Frust heraus, dass ich im Musikleben meiner Stadt nicht das serviert bekam, was ich hören wollte", sagt sie. Ab 1985 organisierte sie erstmals CH-Tourneen von internationalen Acts und umgekehrt (was unter anderem in eine intensive Zusammenarbeit mit den "Young Gods" mündete). Nach einem Abstecher ins Plattenlabelgeschäft kehrte sie zurück in den Konzertbereich ("Ich bin eine Action-Frau, mein Gebiet ist der Livemusik-Bereich"). Von 1993 bis 1998 war sie Musikprogrammatorin in der Roten Fabrik in Zürich, wo sie Erfahrungen mit den komplizierten Strukturen eines Mehrspartenbetriebs sammelte. Engagements für diverse weitere Musikclubs und Produzentinnenarbeit im Multimediabereich runden ihren Erfahrungsschatz ab. Mit der Website boombox.net leistete sie unter anderem internationale Pionierarbeit auf dem Gebiet des Audio- und Videostreamings auf dem Internet.

Laurence Desarzens ist, das lässt sich im jetzigen Zeitpunkt nur schwer widerlegen, eine gute, sehr gute, ja geradezu ideal scheinende Wahl: Sie kann einen Musikbetrieb managen, und sie kann darüber hinaus auf ein formidables Beziehungsnetz zur Schweizer Clubszene und internationalen Musikszene zurückgreifen. Mit der (Ober-)Leiterin der Kaserne Basel, Carena Schlewitt, scheint sie sich gut zu verstehen. Ein gutes Zusammengehenkönnen ist auch eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass die Kaserne Basel als Mehrspartenbetrieb eine gedeihliche Zukunft haben wird.

Aber wie sagt man so schön: An den Taten sollt Ihr sie messen. Ab Herbst ist es soweit. Werden wir, werden wir ...