Abt. Wehrtauglichkeit


Der Todesschütze von Höngg hatte nicht nur Wurzeln im Ausland, er sei auch mal linksautonom gewesen und habe als militanter WEF-Gegner schon mal einen Molotow-Cocktail geworfen. Das allein hätte laut Sonntagszeitung gemäss Militärdienstverordnung gereicht, um den jungen Mann von der RS auszuschliessen. Es sei klar falsch gewesen, "eine solche Person an der Waffe auszubilden", "die Aggressionsproblematik des Täters erkennbar", sagt Gerichtspsychiater Josef Sachs im Interview:

Nach der Analyse der Lebensgeschichte wären Fachleute alarmiert gewesen. Sie hätten ein fortgesetztes Versagen festgestellt: Schulschwierigkeiten, Leistungsversagen und deliktische Handlungen.
Angesichts von Geschichten wie Skins im Militär und Gewaltexzessen im abendlichen Ausgang scheinen die Tauglichkeitskriterien nur bedingt Anwendung zu finden. Dass der junge Mann die Tat am Ende der RS beging, ist für Sachs kein Zufall:
Solche Täter haben oft wenig inneren Halt und sind deshalb auf eine klare äussere Struktur angewiesen. Wenn eine solche vorhanden ist, zum Beispiel in einer RS, funktionieren sie gut. Sobald die äussere Stütze nicht mehr da ist, zerfallen sie - vergleichbar mit einer Schildkröte, die auf einen äusseren Panzer angewiesen ist, weil ihr das innere Skelett nicht genügend Halt verleiht.
Nun kann man aus dem Stand bestimmt nicht automatisch die RS für die Tat verantwortlich machen. Es wäre aber auch nicht das erste Mal, dass ein junger Mann in dieser Zeit kaputt gegangen ist. Sei es, wie es will: Ich wünsche niemandem, dass sein Kind je von diesem Psychiater begutachtet wird.


RS als Stütze

Nach Josef Sachs hat ja nicht die RS den "Todesschützen kaputt gemacht", im Gegenteil hat sie ihm eine gewisse Stütze geboten, was auch dafür spricht, dass der Betreffende während der RS nicht speziell aufgefallen sei. Das Problem liegt mehr in der Entlassung aus der RS, zurück in sein ungeordnetes Zivilleben. Man hätte ihn also eigentlich in der Armee behalten müssen ;-)

Übrigens: natürlich sind nun auch "Killerspiele" für sein Verhalten verantwortlich: http://www.blick.ch/news/schweiz/polizei-fand-stapelweise-killerspiele-77543

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