Wie sich die Zeiten doch ändern, mögen sich einige gesagt haben beim Lesen folgender Polizeimeldung in der besten aller Basler Tageszeitungen:

Am Montagabend um 22.15 Uhr kam es bei der Verzweigung Gärtnerstrasse, Holderstrasse zu einem Zusammenstoss zwischen zwei Autos, der zwar lediglich Sachschaden, bei der Unfallaufnahme aber drei verletzte Polizisten forderte. Einer der Unfallbeteiligten, ein junger Türke, drehte durch, als ihm das Resultat des Alkoholtests (0,7 Promille) eröffnet wurde. Er riss einen Polizisten zu Boden, und als dieser ihm Handfesseln anlegen wollte, griffen Schaulustige ein. Einer davon, ein 20-jähriger Türke, trat dem Polizisten mit voller Wucht ins Gesicht, der dabei einen Nasenbeinbruch und weitere Verletzungen erlitt. Der Täter flüchtete, konnte später aber angehalten und festgenommen werden. Auch der 23-jährige Unfallbeteiligte wurde zum Posten geführt und festgenommen. Zuvor hatte er einer Polizistin beinahe einen Finger abgebissen und versucht, einem dritten Polizeiangehörigen einen «Schwedenkuss» zu versetzen.

Jaja. Früher war halt noch alles besser. Wirklich? In der Basler Stadtbuch-Chronik lesen wir als Eintrag für den 17. Januar 1954:

In der Nacht vom 16. zum 17. Januar kommt es nach Wirtschaftsschluss an der Greifengasse zwischen radaulustigen Betrunkenen, die von sensationslüsternen Nachtgängern unterstützt werden, und Polizeikräften zu Krawallszenen. Während rund eineinhalb Stunden bleibt der Verkehr in der Greifengasse durch die Radaugesellen gesperrt, bis die Polizei die Ordnung wieder herstellen kann.