Abt. Harte Worte


"Die übernächste Generation wird jedoch alt aussehen. Ausser wir bleiben innovativ und schaffen neue, blühende Wirtschaftszweige. Sonst droht der Schweiz das gleiche Schicksal wie den Franzosen und Deutschen. (...) In Kalifornien haben sie Garagen, wir haben Bauernhöfe." Herr der Mäu$e Daniel Borel in der Sonntagszeitung


Harte Journalisten übrigens, die den Mann dann nach seinen Elogen über die billigen Chinesen nicht damit konfrontieren, unter welchen Bedingungen dort so billig gearbeitet wird und ihn zum Beispiel auch nicht danach fragen, ob er selbst gerne in einem Land ohne Demokratie und Arbeitsschutz leben würde.

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Ob das Demokratiedefizit

allerdings die Effizienz erhöht, sei mal dahingestellt. Es ist einfach ein riesiges Potential an Leuten die noch weniger verdienen vorhanden und seit einigen Jahren gibts gut ausgebildete Leute dort - soweit die Fakten die man mit ein paar Textilzöllen (oder jüngst weiteren Zöllen von über 40%) langfristig auch nicht negieren kann.

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Klar erhöht das Demokratiedefizit die Effizienz. Wenn man keinen Arbeits- und Umweltschutz einzuhalten braucht und keine freien Gewerkschaften erlaubt sind, hat man das der Partei zu verdanken. Borel haut auf die Schweiz ein und unterstützt gleichzeitig die chinesische KP. Soweit die Fakten. Ein später Maoist, vielleicht?

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Nach Mao

kräht in China heute übrigens kein Hahn mehr.

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Stimmt

Die Hähne sind jetzt Chicken McNuggets.

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Wobei

KFC in China im Moment noch die Nase vorn hat.

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na klar,

man kann mit seiner Logitechmaus auf Borel einklicken, doch könnte man auch sagen, wer hier auf einem niedriglohnarbeitsfreien Computer schreibt, werfe den ersten Siliziumchip oder so. Sicher, die Fragen wären interessant, die darauf folgenden Antworten vielleicht auch - nur - was will man damit erreichen?
Nicht dass ich etwas gegen wirtschaftlichen Druck zur Demokratieförderung hätte, doch kann man nicht einem Geschäftsführer vorwerfen, mit Ländern ohne genügende Demokratie zu handeln- zumindest nicht, solange man solche Produkte selbst kauft (was wohl jeder Nichtwaldmensch tut). Kinder- und Sklavenarbeit ist verpönt und gehört boykottiert. Doch eine Firma die keine geringere Löhne und keine geringere Demokratiestandards tolerieren will, darf m.E. keinen Handel ausserhalb der Schweiz betreiben - was in Logitechs Branche wohl das sichere Aus bedeutete.

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Ja, die wirtschaftliche Logik der Nichtwaldmenschen. Selbstverständlich kann und muss man es einem Geschäftsführer vorwerfen, seinen Profit mit Hilfe unterdrückerischer Methoden zu maximieren. Man könnte damit vielleicht erreichen, dass der Mann irgendwann mal über sein Handeln nachdenkt, bevor er die Schweiz zum Drittweltland heruntermacht. Dabei macht es ihm die chinesische Regierung noch einfach. Er muss nicht mal mehr selbst unterdrücken, das ist an Staat und Partei outgesourced. Das reichlich seltsame Argument, man dürfe als Benutzer in China hergestellter Produkte keine Kritik an dieser Praxis üben, entkräften Sie ja schon selbst.

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klar,

man kann - zwecks Aufrechterhaltung einer moralischen Überlegenheit - die Augen verschliessen vor dem eigenen Outsourcen der Güterproduktion an die globalen Hersteller die das z.T. wieder - wie Sie sagen - an die Partei outsourcen. Wir können einem anderen Land -zumindest ohne amerikanische Überheblichkeit- einzig mitteilen und zeigen, dass Demokratie unserer Meinung nach besser oder auch effizienter ist und motiviertere Mitarbeiter hervorbringt. Dies können wir bestenfalls zusätzlich durch wirtschaftlichen Druck verstärken (- der jedoch um zu funktionieren den Grössenordnungen angepasst sein muss -das chinesische Regime verschwindet ja nicht wenn ich alleine keinen Ipod -designed-in-California-made-in-China- kaufe).
Obwohl -im Gegensatz zu den weniger kritisierten da unsere Wirtschaft nur mit getrockneten Mangoschnitzen angreifenden Diktaturen- China inzwischen ein erstaunlich effizientes Regime entwickelt hat.
Nur sehe ich den moralischen Unterschied zwischen einem in China einkaufenden Geschäftsführer und einem -über ein, zwei Zwischenhändler in China einkaufenden Endkunden nicht. (Es gibt ja auch Leute die sagen, jeder in einem Industrieland Wohnende habe 5 Sklaven in einem Dritteweltland - was ich doch etwas übertrieben formuliert finde).
Doch - die Schweiz war ein Dritteweltland - bevor sie sich vor vielleicht gerade mal siebzig Jahren am Welthandel zu beteiligen anfing.

// Oder habe ich soeben einen wirksamen da gut organisierten Boykottaufruf gegen chinesische Waren zwecks Förderung der Demokratie in China übersehen?

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HERR JESUS!!!

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