Abt. Auftrumpfende Zürcher


Wir schicken vorweg: "Honni soit qui mal y pense", und schämen uns ein bisschen, weil wir gerade eben ...

Worum geht es: Peter K., bekannt als Erfinder des Online- und Recherchierjournalismus sowie unerbittlicher Kämpfer gegen jegliche Anonymitäten, berichtet – Status: Breaking News – über den neuen Basler Polizeikommandanten Gerhard Lips. Peter K. gesteht diesem Herrn nun, obschon er aus Zürich stammt, zu:

In seinem ersten Auftritt von den Medien machte Lips – mit den Basler Verhältnissen aufgrund seiner Biografie noch nicht vertraut – nicht den Eindruck eines auftrumpfenden Zürchers.
Wie denn? Kommt das noch mit dem Eindruck des auftrumpfenden Zürchers? Vielleicht könnte dieser Eindruck dereinst dadurch entstehen, dass der neue Kommandant – zitiert von Peter K. den engen Kontakt zu seinen Mitarbeitern suchen möchte:
"Man soll den Chef spüren."
Zuerst aber ziehe er mal nach Basel. Zusammen mit, wie Peter K. am Schluss seines Artikels zu berichten weiss:
"mit seinem Lebenspartner, einem Kunsthändler ..."
. Und schon wissen wir mehr, als wir eigentlich wissen wollten über den neuen noch nicht auftrumpfenden Polizeikommandanten aus Zürich.


der kommandant ...

... selbst hat von seinem Lebenspartner erzählt. Dass man es wiedergibt, als wärs was Normales, find ich eigentlich progressiv. Selbst ich hab mir den Titel "Der neue Basler Polizeikommandant ist ein schwuler Zürcher" verkniffen.

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in den kommentaren....

... auf bazonline regt sich zwar (noch?) niemand über seine sexuelle orientierung auf - dafür darüber, dass er Zürcher und nicht Basler ist. das finde ich nicht viel schlauer.

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auch wenn

er's selbst erzählt hat und die völlig selbstverständliche erwähnung natürlich ein fortschritt ist, stimm ich supra zu: man will's nicht wissen.

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Danke empe ...

... und ich frage mich, seit wann unser aller fuzzy denn soo etwas von erpicht darauf ist, alles wiederzugeben, was ihm ein Polizeikommandant aus seinem Privatleben erzählt, auch wenn es für die Ausübung des Amtes doch von minderem Belang ist. Hat Lips denn auch etwas über seine politischen Hintergründe und Einstellungen erzählt? Hat jemand danach gefragt? Interessiert das jemand? Mehr als die sexuelle Orientierung?

Eingeweihte wissen, dass ich auf die Polizei im Moment nicht ganz so gut zu sprechen bin und das hat seinen Hintergrund in der Frage der Verhältnismässigkeit des Einsatzes und nicht ...

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Heterosexismus

"als wärs was Normales" ... "man will's nicht wissen" – verglichen mit solchen Sprüchen kommt mir manche Werbeanzeige, die hier schon des Sexismus beschuldigt wurde, als in dieser Hinsicht recht harmlos vor.

Patpatpat, Zeit, Ihren Kollegen gründlich den Kopf zu waschen!

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Ach

verehrte Frau schlusslicht, wir Frauen stehen hier auf verlorenem Posten! Die Typen begreifen's nie!

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Moooment.

Das "als wärs was Normales" war natürlich ironisch gemeint. Und dass ein ppp das nicht erkennen kann, war mir klar, als ich es schrieb. Dass sich ein Polizeikommandant gleich mal vom Fleck weg in einem Nebensatz outet, find ich einfach klasse. Weil es eben nicht üblich ist, dass man sich in so einer Position so offensiv zum Schwulsein bekennt. Ich wart immer noch auf den ersten Profifussballer, der sich outet. Aber für euch Schöngeister sind das ja alles Privatangelegenheiten.

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Klatsch

Der Kommandant weiss einfach nicht, was, zugegeben, wenig Normales man in Basel mit dem Begriff "Schwulsein" in Verbindung bringt. Hätte er im hiesigen Fernsehen schon mal eine Kochsendung geguckt, er hätte es sich wohl anders überlegt mit dem Outing.

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Meine …

… weise Joliejoli weist mich eben darauf hin, dass, hätte es geheissen "ist verheiratet und will mit seiner Familie nach Basel ziehen", keinem von euch aufgefallen wäre.

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Das ist ja ...

... genau der Punkt!

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Ach schwul ist der?

Wer hat denn das behauptet?

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eben nicht. und darum irrt frau schlusslicht auch. das «man will's nicht wissen» soll ja gerade zum ausdruck bringen, dass, was eine person in einer öffentlichen funktion im bett treibt nicht thema sein soll bzw. darf, ganz egal, was sie treibt - natürlich mit der einschränkung: solange es nicht strafbar ist oder die ausübung des amtes behindert.

insofern ist sowohl die sexuelle orientierung als auch der beruf des partners oder der partnerin irrelevant.

edit: crossposting mit supra. das «eben nicht» bezieht sich natürlich auf die aussage, das sei genau der punkt.

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hat ...

... der mann erzählt, was er im bett macht? ich verpass wieder alles.

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tststs ...

@ empe et al.: Falsch: Es geht nicht darum, was der Herr "im Bett treibt", sondern um die für diese Funktion durchaus relevante Information, dass er seinen Lebensmittelpunkt in die Stadt Basel verlegt (und nicht etwa Wochenaufenthalter wird), was dadurch deutlich wird, dass er mitsamt seinem Lebenspartner umzieht, wie andere eben mit der ganzen Familie ("ich will nicht wissen, was der im Bett zeugt"?) umziehen.

Und ich weiss beim besten Willen nicht, was daran problematisch sein soll, diese Info wie im zitierten Artikel zu verarbeiten – "nice to know" und werturteilsfrei. Frage: Ist Corine Mauch für Zürich als Stapi überhaupt tragbar, jetzt wo alle Welt weiss, "was sie im Bett treibt"? Sorry, aber: geschmacklos!

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schön, dass sich Fuzzy die Schlagzeile vom schwulen Zürcher verkniffen hat. Weniger Skrupel hat da offenbar der Chefredaktor der BZ, der heute seinen Kommentar zum neuen Kommandanten mit "die Latte liegt hoch" überschreibt...

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vermutlich

hat madame schlusslicht am ende doch recht ...

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Und was, wenn der neue Oberpolizist jetzt gesagt hätte: "Ich ziehe bald mit meiner LebenspartnerIN, einer KunsthändlerIN, nach Basel." Hätten wir uns dann an der Wiedergabe selbiger gestört? Nein. Eben. Obwohl sich ja eigentlich dieselbe Frage stellen müsste: Ui, der Mann ist HETEROsexuell! Will ich das wirklich wissen? Darf man das einfach so schreiben? Vielleicht ist ja weniger die Wiedergabe das Problem, sondern viel mehr, wie wir hier darüber diskutieren...

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Du meine Güte ...

... und ich habe diese Diskussion in diesem Blog erst ausgelöst!!!

Wenn man die Google-Suche in den Backlinks anklickt kommt man auf Obiges. Huiuiui.

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Was,

wenn sein Mann ein Millieuanwalt ist? Kann Saskia dann Polizeikommandantin werden? Oder bring ich hier was durcheinander?
@fuzzy, was hätt ich denn erkennen sollen?

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Hoffen wir,

dass er nicht auch noch naturalisierter Deutscher ist. Sonst müssen jene uninspirierten Schnitzelbänkler, die eh nur zu diesen drei Themen singen, ihr Pulver gleich in einem Vers verschiessen.

Davon abgesehen ist es halt kein Thema mehr. Das ist doch super. Es war auch gar kein Thema, dass für das Zürcher Stadtpräsidium zwei Frauen kandidierten, von denen die lesbische das Rennen machte. Den einzigen, den das aufregte, war Christoph Mörgeli, der im Züri Talk rumtönte, das einzige Interessante an Corine Mauch sei ihre Sexualität. Da hat er mal wieder gezeigt, dass er seine Denke vor allem aus dem Fundus der Aktivdienstgeneration geplündert hat - als diese noch jung war, wohlgemerkt.

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@rasputin

Das sitzt! Voll in's Schwarze! Gratuliere, unironisch!

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Naja,

verzeihen Sie, aber ausgerechnet in diesem Kontext zu behaupten, "es" sei kein Thema mehr, ist alles andere als ein Volltreffer ...

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Man kann ruhig darauf beharren,

subtiler und politisch korrekter als alle anderen zu sein, so sehr, dass man auch die deutsche Sprache des Sexismus verdächtigt. Z. B. ein Pronomen in einer stehenden Wendung wie "es ist kein Thema, dass", in dem sich das unschuldige Pronomen auf einen ganzen Nebensatz bezieht, welchen Inhalt er auch habe.

Kommen wir nun endlich zu was anderem?

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jetzt, wo...

... (zu recht oder zu unrecht) bekannt geworden ist, dass der mann auf männer steht, wird es interessant sein zu beobachten, wie das polizeikorps darauf reagiert. ich habe das vorurteil, dass homosexualität unter polizisten als weniger normal betrachtet wird als anderswo. aber ich hoffe, ich kann das vorurteil möglichst rasch revidieren.

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ich hoffe ...

... auf eine radikale umgestaltung der uniformen und einsatzfahrzeuge.

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